Ohlsbach
Wie Michael Güttler vor 30 Jahren in Dresden den ersten Tag der deutschen Einheit erlebte
Im BZ-Interview zieht der international gefragte Dirigent großer Sinfonieorchester, Michael Güttler aus Dresden, heute Ohlsbach, eine persönliche Bilanz zu 30 Jahren deutsche Einheit.
Sa, 3. Okt 2020, 12:15 Uhr
Offenburg
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Grundstürzende Veränderungen, sagt Wolfgang Schäuble, haben vor allem viele DDR-Bürger in den 30 Jahren der Deutschen Einheit erfahren. Ralf Burgmaier hat Michael Güttler aus Ohlsbach dazu gefragt, der vor 30 Jahren den ersten dieser Feiertage in Dresden erlebt hat, ob das auf ihn zutrifft. Und was er in der Rückschau von Willy Brandts Satz hält: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört."
BZ: Können Sie sich erinnern, wo Sie am 3. Oktober 1990 waren?Güttler: Ja. Wir haben mit Freunden und Kommilitonen in einer Privatwohnung gefeiert. Es war ja mitten in der Woche und das Studium an der Musikhochschule lief ganz normal. Am Abend des 2. Oktober haben wir – etwa 20 Leute – uns getroffen, gegessen, getrunken, gesungen, diskutiert und gelacht, bis der Sekundenzeiger uns um Mitternacht zu Bundesbürgern machte und das Radio die für uns nunmehr gültige Nationalhymne spielte. Interessanterweise teilte sich in diesem Moment die Gruppe in zwei etwa gleich große Teile, der eine, gewissermaßen mit Tränen ...