Science Days
Wie man aus einer Zahnbürste ein Auto macht
Mitmachaktionen bei den Science Days im Europa-Park sollen junge Leute für Naturwissenschaften begeistern.
Fr, 11. Okt 2013, 14:16 Uhr
Neues für Schüler
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
2100 Teilnehmer an mehr als 90 Stationen aus Forschung, Industrie und Wirtschaft sind bei den diesjährigen Science Days mit von der Partie. Das erklärte Ziel: Junge Menschen ab der dritten Klasse für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Dafür verwandelt sich ein Teil des Europa-Parks noch bis einschließlich Samstag in ein riesiges Forschungslabor für Schulklassen, Gruppen und Familien. Das Motto lautet in diesem Jahr: "Mobilität – bewegen und bewegt werden".
Neben Zhang Yushan und seiner chinesischen Delegation aus Peking sind diesmal auch Mitwirkende aus Schottland, Serbien, Island und Palästina bei den Science Days dabei. "In China haben Jugendliche immer weniger Interesse an Naturwissenschaften. Der Einfluss neuer Medien ist sehr groß", berichtet Zhang Yushan, der von der Beijing Association for Science and Technology kommt. Er setzt auf die internationale Zusammenarbeit, um Möglichkeiten zu finden, Jugendliche für Naturwissenschaften zu begeistern.
Der 14-jährige Philipp Faller von der Hansjakob-Realschule in Freiburg zählt sicherlich nicht mehr zu den Schülern, die erst noch von den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) überzeugt werden müssen. Er bastelt an einer der vielen Stationen auf den Science Days an einem "Nano-Auto". Der Kopf einer Zahnbürste wird mittels Batterie und entstehender Vibration kurzerhand zu einem Miniaturauto verarbeitet. Das dauert nur fünf Minuten, wie Philipp Faller berichtet. "Ich habe schon ziemlich viel ausprobiert", sagt er, "und es ist eigentlich alles cool."
Die Siebtklässlerinnen Christina Reksius und Sylvia Weiss sehen das ähnlich. Als zwei der wenigen Mädchen haben sie sich auf den Science Days an eine Männerdomäne herangetraut: die Carrera-Bahn. Während die Jungs sich regelrecht um die Joysticks zum Steuern der kleinen Autos auf der großen Rennstrecke reißen, nehmen die Mädels erst mal die Besucherplätze ein. Nein, Technik sei nicht nur auf den Science Days spannend, sondern auch in der Schule, versichern sie. Eine andere Schülergruppe muss hingegen erst noch von den Science Days überzeugt werden. "Jetzt braucht ihr nicht so negativ schauen. Die Gelegenheit habt ihr nie wieder", bemüht sich der Lehrer um das Interesse der Jugendlichen.
"Wir möchten das Angebot in den Schulen ergänzen und Impulse geben", sagt Joachim Lerch vom Förderverein Science & Technology und Initiator der Science Days. Kinder lebten heute in einer konfektionierten Welt. "Die Science Days erfüllen den Wunsch nach eigenem Tun", so Lerch. Starres Zuschauen gibt es auf der Veranstaltung nicht. Wo man hinschaut, wird gebastelt, gewerkelt und erforscht. Für die älteren Besucher bieten die Agentur für Arbeit und das Freiburger Uni-Klinikum Gelegenheit zur Berufserkundung. Sie stellen ihre Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten vor.
Zhang Yushan scheint zufrieden mit seinem Besuch in Deutschland. Dass auf den Science Days sowohl Schulen als auch Universitäten und Unternehmen mitwirken, ist nur eine von vielen Anregungen, die er mit zurück nach China nehmen will.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ