Wohnen

Wie kann ich Risiken beim Hauskauf verringern?

Die Zinsen sinken leicht, mancherorts auch die Immobilienpreise. Das macht bei manchen mehr Lust aufs Eigenheim. Aber auch wenn an einer Stelle Kosten sinken, lauern sie an anderer.  

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Endlich die eigenen vier Wände: Das wünschen sich viele.  | Foto: Christin Klose (dpa)
Endlich die eigenen vier Wände: Das wünschen sich viele. Foto: Christin Klose (dpa)
Damit beim Traum vom Eigenheim alles glatt läuft, sollten Kaufwillige einige Risiken einkalkulieren – und versuchen, sie zu minimieren.

1. Insolvenz der Baufirma

Laut der Deutschen Bauindustrie gab es beispielsweise im Oktober 2024 zum Vorjahresmonat 33,6 Prozent mehr Insolvenzen im Bauhauptgewerbe. Die Verbraucherzentrale (VBZ) Schleswig-Holstein rät, nur Zahlungspläne zu akzeptieren, die den tatsächlichen Baufortschritt abbilden. Wer in große Vorleistung geht, steht im Zweifelsfall ohne entsprechenden Gegenwert da.

Zudem sollte man eine Versicherung oder Bürgschaft abschließen, die für den Fall einer Insolvenz des Bauunternehmens für die Fertigstellung aufkommt. In diesem Fall übernehmen entweder die Bank oder die Versicherung die Mehrkosten, die durch die Arbeit eines anderen Bauunternehmens anfallen. Michael Herte von der VBZ Schleswig-Holstein empfiehlt, als Bürgen eine Bank auszuwählen, die bereits Erfahrungen mit Bauprojekten hat.

2. Bei Altbau gesetzliche Vorgaben im Blick haben
Um Geld zu sparen, entscheiden Käufer sich häufiger für den Kauf eines älteren Hauses, das sie dann selbst sanieren wollen. Eine schöne Idee, aber Vorsicht: Hier können schwer kalkulierbare Kosten lauern. Etwa mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz, das Anforderungen an den Wärmestandard einer Immobilie regelt. Werden Pflichten nicht fristgerecht erfüllt, drohen Bußgelder.

So kann es etwa nötig sein, Geschossdecken oder Dächer nachträglich zu dämmen oder einen veralteten Öl- und Gasheizkessel auszutauschen. Die Frist dafür beträgt in vielen Fällen zwei Jahre ab Grundbucheintrag.

Kaufwillige sollten sich vorab über die genauen Bestimmungen und auch mögliche Förderangebote von Bund sowie Land informieren und sich bei den Eigentümern über das mögliche Kaufobjekt schlaumachen.

3. Bausparsofortfinanzierung – passt das wirklich?
Um schneller ans Eigenheim zu kommen, setzen Käufer teils auf komplizierte Finanzierungsmodelle, heißt es von der VBZ. Etwa auf die sogenannte Bausparsofortfinanzierung: Wer nicht genug Eigenkapital hat, schließt hier einen Vertrag über ein Darlehen und über einen Bausparvertrag ab. Die benötigte Summe für den Erwerb der Immobilie wird sofort ausgezahlt.

Dann zahlt man Zinsen und in den Bausparvertrag ein, bis dieser erfüllt ist und man ein Bauspardarlehen zur Ablösung des Sofortdarlehens bekommt. Damit zahlt man das Bauspardarlehen zurück. Dieses Modell soll eine lange Planungssicherheit gewährleisten.

Darlehen und Bausparvertrag zur Rückzahlung des Darlehens müssen aufeinander abgestimmt sein. Das Risiko: Bausparkassen dürfen sich per Gesetz nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt zur Auszahlung der Bausparsumme verpflichten. Deshalb können zusätzliche Kosten entstehen. Außerdem fallen Abschlusskosten für diese Finanzierung an.

Und: Dadurch, dass man anfangs nur Zinsen zahlt und nicht tilgt, bleibt die Zinslast vergleichsweise hoch. Michael Hertes Rat: "Informieren Sie sich gut und wägen Sie genau ab, ob das für sie wirklich die beste Option ist."

Was für jede Art der Finanzierung gilt: Immobilienkäufer sollten sämtliche Kosten vorab überschlagen und sich dann erst an die Bank wenden. Denn muss nachgesteuert werden, wird es oft deutlich teurer.
Schlagworte: Michael Hertes, Michael Herte
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