Wie im Kino – nur viel echter

Unterricht im Wald: Zisch-Reporter aus Weisweil spielen Blättermemory, pusten durch Äste und mikroskopieren mit Insekten.  

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Die Rheinwald in Weisweil erkundeten d...m Biologen der Initiative  Waldmobil.   | Foto: Schulz
Die Rheinwald in Weisweil erkundeten die Schüler gemeinsam mit einem Biologen der Initiative Waldmobil. Foto: Schulz

Es ist Herbst. Die Blätter der Bäume auf unserem Schulhof haben sich verfärbt und fallen zu Boden. Dort liegen schon Eicheln und Bucheckern. Von unserer Schule sind es gerade mal ein paar Meter bis zum Rheinwald. Grund genug, uns mal etwas ausführlicher mit den Bäumen zu beschäftigen. Deshalb hat unsere Lehrerin Klaus Goldmann mit seinem Waldmobil zu uns nach Weisweil bestellt.

Klaus Goldmann ist Biologe und Biologen beschäftigen sich mit der Natur. Das erzählt er uns, als wir Viertklässler ihn an einem sonnigen Tag in der Nähe des Schützenhauses treffen. Damit er auch uns kennenlernt, schreibt jeder seinen Namen auf einen Klebestreifen und heftet ihn an die Kleidung.

Dann geht es los. Zuerst machen wir ein Blättermemory. Das geht so: Unter einem Dachsfell liegen verschiedene Blätter. Wir bilden Teams, einigen uns auf eine Strategie, schauen die Blätter kurz an und laufen dann in den Wald, um die selben Blätter zu finden. Als wir unsere Schätze auf den Tisch legen, erfahren wir vieles über die Blätter, zum Beispiel, woran man sie erkennt, zu welchem Baum sie gehören, warum es immer weniger Ulmen gibt und vieles mehr.

Danach legen wir unsere Blätter mit der Rückseite nach oben unter ein Papier. Mit Wachsmalkreide fahren wir vorsichtig darüber und schon entstehen Kunstwerke. Wir können alles erkennen: die Blätterform, die Adern, den Stiel. Toll sehen sie aus. Nun werden noch schnell die
Namen der Bäume darauf geschrieben und am nächsten Tag hängen wir sie stolz in unserem Klassenzimmer auf.

Während wir malen, bereitet Klaus Goldmann ein interessantes Experiment vor. Dazu brauchen wir kleine Aststücke einer Linde, einige Schälchen Seifenlauge und ganz viel Puste. Das Ästchen muss man mit einem Ende in die Lauge tauchen und ins andere Ende – das ist wichtig! – hinein pusten. Das machen wir mit dicken Backen, bis uns fast schwindlig wird, aber die Anstrengung lohnt sich: Bald entsteht Schaum und wir haben bewiesen, dass die Wurzeln die Bäume und Blätter bis hinauf mit Wasser versorgen können, auch wenn es keine Wasserleitung gibt! Nach getaner Arbeit stärken wir uns tüchtig, damit wir anschließend in zwei Gruppen mit je neun Brettern eine Holzbrücke nachbauen können, die Leonardo da Vinci entworfen hat.

Zum Schluss suchen wir noch Kleintiere wie Spinnen, Käfer, Raupen und setzen sie vorsichtig in Becherlupen. Schnell stellen wir noch Bänke auf und sehen mit Erstaunen wie Klaus Goldmann mit Hilfe seines Mikroskops diese auf eine Leinwand projiziert. Noch nie haben wir solche Tiere und ihre Merkmale so groß und gut erkennen können.

Und noch nie haben wir uns im Wald wie in einem Kino gefühlt. Aber leider geht auch so ein interessanter Vormittag im Wald einmal zu Ende und wir waren uns alle einig: Schade, wir hätten noch lange so weiter machen können!

Übrigens: Klaus Goldmann hat uns erzählt, dass der höchste Baum Deutschlands in Freiburg steht. Er ist 60 Meter hoch. Nur wo genau er steht, wissen wir nicht. Wir würden ihn sehr gerne sehen. Kann uns jemand helfen?

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