BZ-Interview

Wie hat sich die Politik im digitalen Zeitalter verändert?

Was kann man noch glauben im digitalen Zeitalter – und wem kann man noch vertrauen? Der lockere Umgang mit Fakes und Fakten im Netz bringt viele in eine schwierige Lage.

Stefan Hupka & Thomas Steiner
Sa, 4. Feb 2017, 0:01 Uhr
Computer & Medien

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Blicken wir noch durch – oder ha...und Desinformation gehen Hand in Hand. | Foto: dpa/Rita Reiser — Blicken wir noch durch – oder hat jeder seine eigene Brille auf? Information und Desinformation gehen Hand in Hand. Foto: dpa/Rita Reiser

Wähler, Leserinnen, Fernsehzuschauer, aber auch Politiker und Journalisten. Wir sprachen darüber mit dem Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen.
BZ: Herr Professor Pörksen, Desinformation, Fake-News-Unterstellungen, sogar vermutete Geheimdienstaktionen haben bei der US-Präsidentschaftswahl eine große Rolle gespielt. Muss man sich auch vor der Bundestagswahl auf so etwas einstellen?
Pörksen: Sicher nicht so wie in den USA. Das war ein Schmutzwahlkampf, wie er hier – mit unserer anderen politischen Kultur und der stärkeren Tabuisierung des Privatlebens – nicht vorstellbar ist.
BZ: Gar nicht – oder nur noch nicht?
Pörksen: Sicher werden wir auch hier massive Versuche der Desinformation erleben – etwa Fake News, die gezielt in Umlauf gebracht werden, um einzelne Politiker und Positionen zu verunglimpfen. Aber den großen Unterschied macht zu allererst der Wahlsieger, der ja als Person ...