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Wie fühlt es sich an, Ausländerin zu sein?

Thwishaa Raja kam mit vier Jahren aus Indien nach Deutschland, sie liebt es, Neues zu lernen.  

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Thwishaa Raja  | Foto: privat
Thwishaa Raja Foto: privat
Ich will euch in diesem Artikel von meinem Leben als Ausländerin erzählen. Ich kam aus Indien und bin mit viereinhalb Jahren nach Deutschland gezogen. Jetzt bin ich neun Jahre alt. In Indien sprach man natürlich kein Deutsch, also musste ich die fremde Sprache neu lernen. Als meine Mutter, mein Vater und ich im Flugzeug saßen, war ich sehr aufgeregt, weil ich das erste Mal nach Deutschland reiste.

Ich habe eine dunklere Hautfarbe als die meisten Deutschen, weil ich aus Indien komme. Meine Hautfarbe ist hellbraun. Da Indien näher am Äquator liegt, ist es dort wärmer als in Deutschland. Deshalb musste ich mich an die Temperaturen in Deutschland erst gewöhnen. Richtigen Schnee sah ich erst, als ich nach Deutschland kam. Ich komme aus Südindien und dort schneit es nicht. Weil es in meiner Heimatstadt nicht so oft kalt ist, brauchte ich eigentlich nur Sommerkleidung. In Deutschland brauche ich verschiedene Kleider. Alle meine Bekannten und Verwandte lebten und leben in Indien, so musste und muss ich ohne sie in Deutschland auskommen.

Als ich im Kindergarten war, hat mir eine Freundin Deutsch beigebracht. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Sie war meine erste Freundin. Die meisten Probleme mit der deutschen Sprache hatte ich bei den Artikeln der, die, das und meistens habe ich sie immer vertauscht. Manche Wörter waren für mich aber auch schwer auszusprechen. Die Erzieherinnen haben mir geholfen, die Sprache besser zu verstehen. Meine Eltern haben mir gesagt, dass meine ersten Worte auf Deutsch "guck mal" waren. Deutsches Essen war für mich auch anders. Mit sechs Jahren musste ich mich vom Kindergarten verabschieden, aber ich habe mich auf die Schule gefreut. Den Kindergarten werde ich aber nie vergessen.

Meine Freundin und ich kamen in dieselbe Schule und in dieselbe Klasse. Jetzt habe ich noch eine Mitschülerin als Freundin. Auch in der Schule halfen mir die Lehrer und Lehrerinnen mit der deutschen Sprache. In der Clara-Grunwald-Schule habe ich auch noch das Fach Französisch. In Deutschland lerne ich nicht nur Französisch und Deutsch, sondern auch Basketball, Klavier, Schwimmen und noch vieles mehr. Aber auch meine Muttersprache lerne ich hier besser kennen. Natürlich hat es Nachteile, Ausländerin zu sein. Aber an einem neuen Ort und in einer neuen Umgebung kann man viel Neues sehen und lernen. Mir gefällt es, ein Leben als Ausländerin zu führen. Ich bin bereit für die nächste Schule und für alles, was da kommt.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 01. April 2022: PDF-Version herunterladen

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