Wie ein Lörracher Ortsteil die französische Besetzung zum Kriegsende erlebte
Tage der Abrechnung und Befreiung: 1945 marschierten die Franzosen ein. Dorfbewohner, Nazis und Verfolgte im Lörracher Ortsteil Hauingen erlebten das Ende des Zweiten Weltkriegs unterschiedlich.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
Mutter erinnert sich noch gut an den Einmarsch der Franzosen. An jenem 24. April 1945 saß Georg Herter, der im Haus ihrer Familie eine kleine Wohnung gemietet hatte, mit einem Fernglas am Fenster, beobachtete die Straße, die von Westen her nach Hauingen bei Lörrach führt. Irgendwann tauchte Georg Herter in der Wohnung ihrer Eltern auf. "Frau Panzer, die Franzosen kommen, hängen Sie die weiße Fahne raus", rief er ihrer Mutter mit erregter Stimme zu. Diese Sätze prägten sich ein ins Gedächtnis der kleinen Anneliese, damals sechs Jahre alt. Bis heute hat sie sie unzählige Male wiederholt. "Herr Herter war ein feiner Mann", sagt Anneliese Rösch, geborene Panzer, heute. "Das hat meine Mutti immer gesagt."
Eine ihrer Cousinen, die mit ihrer Familie im selben Haus wohnte, Elsa Lian, hat noch ganz andere Erinnerungen an diesen Tag. Und an Georg Herter. Sie war damals 14 Jahre alt und erlebte den Einmarsch der Franzosen viel bewusster. "Herr Herter war wie von Sinnen, als er die Franzosen ...