SC Freiburg
Wie Alex Schwolow zur Nummer 1 beim SC wurde
Alexander Schwolow ist die unangefochtene Nummer 1 beim SC Freiburg. Das war nicht immer so. Der Torhüter resümiert seine Situation und beurteilt den nächsten Gegner VfL Wolfsburg.
Di, 1. Nov 2016, 19:05 Uhr
SC Freiburg
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Stattdessen fängt er Bälle und freut sich über den Blick vom Trainingsplatz auf die nahen Schwarzwaldberge. Die Stimmung ist gut in der Mannschaft, es wird viel geflachst – und auch der Schlussmann zeigt sich in bester Laune. Das hat auch damit zu tun, dass er mit seinen Kollegen am Samstag in Bremen als Sieger den Platz verlassen durfte. Der 3:1-Erfolg an der Weser habe schon deshalb gut getan, "weil wir das Spiel reif zu Ende gebracht haben". Dies, so analysiert er, sei das Ergebnis eines Reifeprozesses, der sich in den vergangenen Wochen und Tagen abgezeichnet habe.
Was er damit meint: Gegen Werder waren keine individuellen Fehler zu konstatieren. "Wir haben einfach gespielt und hochkonzentriert dazu", sagt Schwolow, dem, das betont er explizit, das sehr gut gefallen hat: "Es war Druck da, aber wir haben standgehalten."
Das war nicht immer so. Zu Beginn der Saison überzeugten die Breisgauer zwar in ihren Heimspielen, in denen es vier Siege in vier Spielen zu verzeichnen gab. Auswärts indes sah es genau andersrum aus: vier Auftritte, vier Niederlagen. Und Schwolow musste dabei Bälle aus dem Netz holen, die ihn heute noch kirre machen. Wobei er das für ihn schauerlichste Erlebnis gleich zu Beginn in Berlin hatte. Den 2:1-Siegtreffer der Hertha in der Nachspielzeit hat er "als ganz furchtbar" in Erinnerung; "der rollt da grad so rein". Und auch über das eine oder andere Gegentor beim 0:3 in Köln, allesamt in der ersten Hälfte, schüttelt er noch immer den Kopf. Die individuellen Fehler halt. Kritik an Mitspielern ist ihm aber fremd, "wir sind eine Mannschaft".
In dieser gilt der 24-jährige Keeper, der im Sommer 2008 vom SV Wehen-Wiesbaden kommend in die Freiburger Fußballschule wechselte, mittlerweile als gesetzt. Tief in seinem Innern hätte er diesen Status gerne schon früher gehabt. Doch Schwolow weiß nur zu gut, dass der Profifußball keine Blumenwiese ist. So wurde er nach nur einem Bundesligaspiel am 34. Spieltag der Saison 2013/14 an den damaligen Drittligisten Arminia Bielefeld ausgeliehen. Der SC setzte damals lieber auf den Schweizer Roman Bürki – Schwolow sollte in Ostwestfalen Spielpraxis sammeln. Nur eine Saison später, nach etlichen tollen Spielen für die Arminia, wurde Schwolow aber zurückbeordert. Bürki war nach dem Abstieg zu Borussia Dortmund weiter gezogen.
"Rückblickend war das alles richtig", sagt Schwolow heute, möchte darüber aber nicht mehr viele Worte verlieren. Viel lieber redet er über das Hier und Jetzt. Ja, sagt er, das Torwartspiel habe sich etwas verändert. In bestimmten Situationen muss Schwolow den Mitspieler geben, muss sich als Anspielstation für seine Kameraden anbieten. "Das erfordert hohe Aufmerksamkeit", sagt er, zumal ihm auch zugebilligt wird, das Spiel der eigenen Mannschaft mit weiten, hohen Bällen zu füttern. Ein heutzutage gern genutztes Stilmittel, insbesondere gegen kompakt und eng stehende Gegner.
Was den nächsten Gegner am kommenden Samstag anbelangt, gibt sich Schwolow noch etwas unentschlossen. "Irgendwie komisch", findet er, "dass die Wolfsburger jetzt da unten drin stehen."
Vom Umfeld und von den Namen her verortet der Freiburger Schlussmann die Kollegen aus der Autostadt "viel weiter oben". Aber von der Tabelle sollte man sich sowieso nicht zu früh blenden lassen. Nach wie vor hält Schwolow die Grün-Weißen für ein gutes Team. Dies müsse deshalb vielmehr Ansporn für den Sportclub sein, sich noch besser als der Konkurrent zu verkaufen. Er jedenfalls verspricht schon mal: "Ich ruh’ mich nicht aus." Das hat auch niemand erwartet.
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