Account/Login

Zischup-Kommentar

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Bio – ja oder nein? Das ist das Thema des Kommentars von Zischup-Reporterin Sarah Abdelgawad.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Bio. Jeder hat davon gehört, manche kaufen es. Wie oft waren Sie schon in der Situation, dass Sie vor einem Regal standen, links die Bioäpfel, rechts die konventionellen, und Sie sich entscheiden mussten? Sie stehen da und greifen in Gedanken schon nach den billigeren, konventionellen Äpfeln, doch ein ungutes Gefühl, Gewissensbisse lenken Ihren Blick wieder auf die Bioäpfel. Was spricht nun für die Bioäpfel oder sollte Ihnen das nicht eigentlich egal sein, weil Sie schließlich auch an Ihren Geldbeutel denken müssen? Sind die Bioprodukte überhaupt den höheren Preis wert?

Diese Fragen plagen vermutlich viele Leute, denn wie bei so vielen ethischen Fragestellungen hat man auch hier nur die Möglichkeit zwischen dem kleineren oder dem größeren Übel zu wählen. Bleiben wir bei dem Beispiel mit den Äpfeln, so bedeutet es Folgendes: Entweder wir bezahlen den höheren Preis für die Bioäpfel und spüren somit kurzfristig einen konkreten Nachteil, nämlich, dass unser Ausgabenanteil für Lebensmittel spürbar steigt und wir folglich weniger Geld für Kleider, Freizeit und sonstige Aktivitäten zur Verfügung haben. Andererseits wissen wir, wenn wir die konventionellen Äpfel kaufen, dass wir der Umwelt und möglicherweise auch uns selbst langfristig massive Schäden zufügen. Konventionelle Waren bergen immerhin das nicht unerhebliche Risiko von Allergien, Auswirkungen auf das Hormonsystem und Krebs durch Pestizide, Fungizide, Herbizide und Co. – von den damit verbundenen Umweltbelastungen ganz zu schweigen. Also vielleicht kauft man doch besser Bioprodukte, aber schlussendlich ist das natürlich jedem selbst überlassen.

Angenommen wir haben uns angesichts der möglicherweise dramatischen Folgewirkungen zur Entscheidung für Biowaren durchgerungen, gibt es noch ein weiteres Problem, nämlich dass Bio nicht gleich Bio ist. Ungeachtet solch platter Vorurteile wie jenes, dass der Biobauer sicher direkt neben der Autobahn sein Feld bearbeite, existieren tatsächlich Abstufungen, die vom Biobauern mit Herz bis hin zu schwarzen Schafen reichen, die die Kontrollen hintergehen und zum Beispiel Biolebensmittel mit konventionellen Waren mischen. Durch neue EU-Richtlinien versucht man, das Problem besser in den Griff zu bekommen.

Das soll Sie aber nicht davon abhalten, Biowaren zu kaufen. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, kaufen Sie nicht Produkte mit dem EU-Biosiegel, die nur Minimalstandards in Sachen Bio vorschreiben, sondern kaufen bei den traditionell zuverlässigeren Marken wie zum Beispiel Demeter, Bioland und Naturland. Dafür müssen Sie aber nochmals tiefer in die Tasche greifen und leider findet man die meisten dieser Produkte auch nur in Bioläden. Dafür können Sie sich der anspruchsvolleren Qualität sicher sein. Gehen Sie den bequemeren Weg und entscheiden sich für die Biowaren, die es mittlerweile in fast jedem Discounter gibt, so unterstützen Sie mit Ihrem Kauf immerhin die Biolandwirtschaft, auch wenn Sie in Kauf nehmen, dass die Sachen zwar frei von Pestiziden, aber nicht frisch sind, da sie meist schon einen langen Weg hinter sich haben, und dass die Waren möglicherweise nicht immer wirklich Bio sind.

Schlussfolgernd kann man sagen, dass wenn man Bio kauft, man auf jeden Fall einen Beitrag dazu leistet, das Umdenken in der Gesellschaft zu fördern, und man zeigt, dass man Sachen kaufen möchte, die nachhaltig produziert werden. Man nimmt in Kauf, dass man vielleicht nicht direkt selber einen Vorteil daraus zieht, aber vermutlich doch die folgenden Generationen.

Ressort: Schülertexte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel