Zischup-Kommentar
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Bio – ja oder nein? Das ist das Thema des Kommentars von Zischup-Reporterin Sarah Abdelgawad.
Sarah Abdelgawad, Klasse 9a, Hochrhein-Gymnasium & Waldshut
Mo, 26. Mai 2014, 10:48 Uhr
Schülertexte
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Diese Fragen plagen vermutlich viele Leute, denn wie bei so vielen ethischen Fragestellungen hat man auch hier nur die Möglichkeit zwischen dem kleineren oder dem größeren Übel zu wählen. Bleiben wir bei dem Beispiel mit den Äpfeln, so bedeutet es Folgendes: Entweder wir bezahlen den höheren Preis für die Bioäpfel und spüren somit kurzfristig einen konkreten Nachteil, nämlich, dass unser Ausgabenanteil für Lebensmittel spürbar steigt und wir folglich weniger Geld für Kleider, Freizeit und sonstige Aktivitäten zur Verfügung haben. Andererseits wissen wir, wenn wir die konventionellen Äpfel kaufen, dass wir der Umwelt und möglicherweise auch uns selbst langfristig massive Schäden zufügen. Konventionelle Waren bergen immerhin das nicht unerhebliche Risiko von Allergien, Auswirkungen auf das Hormonsystem und Krebs durch Pestizide, Fungizide, Herbizide und Co. – von den damit verbundenen Umweltbelastungen ganz zu schweigen. Also vielleicht kauft man doch besser Bioprodukte, aber schlussendlich ist das natürlich jedem selbst überlassen.
Angenommen wir haben uns angesichts der möglicherweise dramatischen Folgewirkungen zur Entscheidung für Biowaren durchgerungen, gibt es noch ein weiteres Problem, nämlich dass Bio nicht gleich Bio ist. Ungeachtet solch platter Vorurteile wie jenes, dass der Biobauer sicher direkt neben der Autobahn sein Feld bearbeite, existieren tatsächlich Abstufungen, die vom Biobauern mit Herz bis hin zu schwarzen Schafen reichen, die die Kontrollen hintergehen und zum Beispiel Biolebensmittel mit konventionellen Waren mischen. Durch neue EU-Richtlinien versucht man, das Problem besser in den Griff zu bekommen.
Das soll Sie aber nicht davon abhalten, Biowaren zu kaufen. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, kaufen Sie nicht Produkte mit dem EU-Biosiegel, die nur Minimalstandards in Sachen Bio vorschreiben, sondern kaufen bei den traditionell zuverlässigeren Marken wie zum Beispiel Demeter, Bioland und Naturland. Dafür müssen Sie aber nochmals tiefer in die Tasche greifen und leider findet man die meisten dieser Produkte auch nur in Bioläden. Dafür können Sie sich der anspruchsvolleren Qualität sicher sein. Gehen Sie den bequemeren Weg und entscheiden sich für die Biowaren, die es mittlerweile in fast jedem Discounter gibt, so unterstützen Sie mit Ihrem Kauf immerhin die Biolandwirtschaft, auch wenn Sie in Kauf nehmen, dass die Sachen zwar frei von Pestiziden, aber nicht frisch sind, da sie meist schon einen langen Weg hinter sich haben, und dass die Waren möglicherweise nicht immer wirklich Bio sind.
Schlussfolgernd kann man sagen, dass wenn man Bio kauft, man auf jeden Fall einen Beitrag dazu leistet, das Umdenken in der Gesellschaft zu fördern, und man zeigt, dass man Sachen kaufen möchte, die nachhaltig produziert werden. Man nimmt in Kauf, dass man vielleicht nicht direkt selber einen Vorteil daraus zieht, aber vermutlich doch die folgenden Generationen.
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