"Wer den Job machen will, sollte nie den Mut verlieren"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Regisseur Jakob Reinhart über Stars, Stress und darüber, wie er zum Film gekommen ist.
Mila Gatzweiler, Klasse 4a, Schneeburgschule (Freiburg)
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Stars und Sternchen – die Welt von Theater, Film und Fernsehen hat mich, Zisch-Reporterin Mila Gatzweiler aus der Klasse 4a der Schneeburgschule in Freiburg-St. Georgen, schon immer interessiert. Deshalb habe ich dieses Thema auch als "Langzeitthema" für das Zisch-Projekt ausgewählt. Jakob Reinhart, ein Freund meiner Eltern, der auch in St. Georgen lebt, arbeitet seit fast 20 Jahren in der Filmbranche als Regisseur, Producer und Aufnahmeleiter. Da hatte ich natürlich viele Fragen an ihn.
Reinhart: Beim Spielfilm ist es ja so, dass es ein Drehbuch gibt, in dem die Geschichte steht, und das Ganze muss dann umgesetzt werden. Das heißt, es müssen ganz viele Entscheidungen getroffen werden, zum Beispiel, was die Leute anziehen, was in den jeweiligen Szenen passiert – und das macht alles der Regisseur, teilweise noch mit anderen Leuten zusammen. Das heißt, er dirigiert die Schauspieler und bespricht sich mit dem Kameramann, weil eine Szene, je nachdem wie sie aufgenommen wird, den Film verändert. Und das Szenenbild entscheidet, wie der Raum überhaupt aussieht. Wenn zum Beispiel im Drehbuch steht, das ist das Zimmer eines jungen Mädchens, dann muss man entscheiden, ob die Wand rosa oder grün gestrichen ist, oder ob ein zum Beispiel riesengroßes Einhorn in der Ecke steht oder nicht.
Zisch: Haben Sie schon einmal mit berühmten Stars gedreht?
Reinhart: Ich arbeite auch für Werbefilme und da haben wir mal mit dem ehemaligen Formel-Eins-Fahrer Marc Webber gedreht. Außerdem arbeite ich als Aufnahmeleiter für die Serie "Tiere bis unters Dach", da kennt man zum Beispiel Heikko Deutschmann. Und dann habe ich letztens als Aufnahmeleiter für eine Serie gearbeitet, da hat Jessica Schwarz mitgespielt.
Zisch: Wie wird man Regisseur?
Reinhart: Mittlerweile kann man das auch studieren, an der Filmakademie in Ludwigsburg zum Beispiel, aber im Endeffekt wird man es immer mal wieder auch einfach dadurch, dass man es macht. Also man muss da einfach mit anfangen.
Zisch: Wieso wollten Sie Regisseur werden?
Reinhart: Vor meinem Studium habe ich bei Filmproduktionen im organisatorischen Bereich gearbeitet, und dann wollte ich es selber machen, also die ganzen Entscheidungen selber treffen.
Zisch: Seit wann sind Sie Regisseur?
Reinhart: Während des Studiums ging es los mit Kurzfilmen – Spielfilmen und Dokumentarfilmen. Nach dem Studium habe ich dann schwerpunktmäßig Dokumentarfilme gemacht, das sind Filme, die Geschichten mit echten Menschen erzählen. Es gibt also keine Schauspieler, die eine Rolle spielen, wie bei Spielfilmen.
Zisch: Hatten Sie davor schon einen anderen Beruf?
Reinhart: Vor dem Studium habe ich als Aufnahmeleiter gearbeitet. Seit dem Abi war ich immer im Filmbereich.
Zisch: Verdient man viel als Regisseur?
Reinhart: Das kommt darauf an, für wen man arbeitet und wie erfolgreich man ist. Aber ich glaube, es macht niemand wegen des Geldes, denn dafür ist der Weg dahin zu schwierig.
Zisch: Hat man viel Stress als Regisseur?
Reinhart: Ja, weil du ja der Ansprechpartner für alle bist und am Ende alle Entscheidungen treffen musst.
Zisch: Ist Ihnen schon einmal etwas Peinliches passiert bei einem Dreh?
Reinhart: So was richtig Peinliches eigentlich noch nicht, aber bei den Dokumentarfilmen kann es schon einmal vorkommen, dass man in der Hektik die Leute mit dem falschen Namen anspricht oder verwechselt. Das ist dann schon unangenehm.
Zisch: Welche Tipps haben Sie für junge Regisseure?
Reinhart: Sie dürfen nie den Mut verlieren, sie sollten sich Leute suchen, mit denen sie ihre Projekte machen können, weil es immer Teamarbeit ist. Und sie müssen für ihre Ideen kämpfen.
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