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Wenn sich alles dreht

Ab und an kommt der Mensch aus dem Gleichgewicht / Das fühlt sich komisch an, ist aber ganz normal.  

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Es geht immer noch ein bisschen schneller.  | Foto: Daniele Pietrobelli - stock.adobe.com
Es geht immer noch ein bisschen schneller. Foto: Daniele Pietrobelli - stock.adobe.com
Meist funktioniert unser Gleichgewichtssinn einwandfrei. Vielleicht hast du aber schon mal erlebt, dass der Sinn nicht so richtig macht, was er soll: Zum Beispiel weil du zu schnell aufgestanden bist oder beim Karussellfahren. Dir war schwindelig. Woran liegt das?

Was unser Gleichgewichtssinn ist, erklärt die Ärztin Katharina Stölzel: "Der Gleichgewichtssinn informiert uns, wenn unser Körper in eine bestimmte Richtung beschleunigt wird. Dabei spielen neben dem Gehirn und den Augen vor allem unsere Ohren eine wichtige Rolle."

In unseren Ohren befinden sich hauchdünne Schläuche. Diese sind mit Flüssigkeit gefüllt und besitzen lauter Sinneszellen an den Wänden. Die Zellen haben feine Härchen, die in die Flüssigkeit ragen. Bewegen wir unseren Kopf, bewegt sich auch die Flüssigkeit in den Schläuchen und verbiegt die Härchen. Die Sinneszellen nehmen so Bewegungen wahr und leiten Signale ans Gehirn weiter. Zum Gleichgewichtssinn gehören außerdem Sinneszellen am ganzen Körper. Auch sie melden dem Gehirn, ob wir stehen, liegen oder sitzen, wo oben und wo unten ist. "Unser Gefühl für das Gleichgewicht entsteht also durch das Zusammenspiel mehrerer Organe und Sinneszellen", erklärt die Ärztin.

Unser Gleichgewichtssinn macht niemals Pause. Er sendet ständig Signale ans Gehirn, damit wir wissen, wie wir uns gerade in unserer Umgebung bewegen. Nur so können wir überhaupt laufen, balancieren, schwimmen und Fahrrad fahren.

Manchmal jedoch wird unser Gleichgewicht verwirrt. Das geschieht, wenn die Sinnesorgane widersprüchliche Informationen an das Gehirn senden. Zum Beispiel, wenn unser Körper sich nicht bewegt, die Augen aber viel Bewegung um sich herum wahrnehmen. Beim Karussellfahren.

Wenn wir danach plötzlich stehen bleiben passiert Folgendes: Die Flüssigkeit im Innenohr, die wir beim Drehen in Bewegung gesetzt haben, dreht sich nach dem Stoppen noch etwas weiter. Etwa so, wie sich das Wasser in einem Glas nach dem Rühren noch weiter bewegt.

Unser Gleichgewichtsorgan im Ohr meldet dann dem Gehirn, dass wir uns noch drehen. Die Augen melden etwas anderes. Sie sagen, dass wir still stehen. Das verwirrt unser Gehirn. Und wir haben für kurze Zeit einen Drehwurm.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 30. März 2020: PDF-Version herunterladen

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