Bei Untreue denken viele sicher als Erstes an körperliche Untreue: Fremdgehen – durch Knutschen, durch Sex. Der US-amerikanische Psychologe John Gottman nennt aber noch weitere Formen der Untreue, die nicht so augenscheinlich daherkommen wie sexuelle Untreue. Dazu gehört beispielsweise das Lästern über den Partner oder die Partnerin. Natürlich sei es auch mal wichtig, sich beim besten Freund oder der Mutter über etwas auszulassen, was einen am Partner stört, sagt dazu die Waldkircher Paartherapeutin Annika Gley. "Kommt das, was einen nervt, aber nie zur Sprache im Gespräch mit dem Partner, hintergeht man ihn durch das kontinuierliche Lästern – das ist dann letztlich Untreue." Vielleicht mal so herum: Treue ist laut Gley ein Versprechen, eine respektvolle und wertschätzende Beziehung zu einem Partner zu führen, für den man sich bewusst entschieden hat. Wer regelmäßig untreu ist, in welcher Form auch immer, riskiert diese Beziehung, weil Untreue einen oft schleichenden, manchmal abrupten Niedergang mit sich bringt. Aber wo fängt Untreue an? Gley sagt: "Bei seinem Handeln und Sprechen sollte man mitbedenken, wie der Partner darauf reagieren würde, wenn er es miterleben könnte – dann wird einem schnell klar, wo Untreue beginnt."
Kommentare
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren