Wenn das Geld für den Alltag fehlt

Es sind oft die kleinen Dinge des Alltags, für die das nötige Geld fehlt. Verdeckte Armut nimmt auch im Landkreis mehr und mehr zu. Die Weihnachtsaktion "Hilfe zum Helfen" der Badischen Zeitung, die traditionell zum ersten Advent startet, hofft auch in diesem Jahr auf viele Spenden ihrer Leserinnen und Leser um Menschen in Not zu helfen und soziale Projekte zu fördern.

Die Angst, den täglichen Lebensunterhalt nicht mehr finanzieren zu können, begleitet viele Menschen auch im Landkreis Emmendingen: Steigende Preise, höhere Energiekosten oder der drohende Verlust des Arbeitsplatzes belasten immer mehr gesellschaftliche Gruppen, die in verschiedene Formen der Armut abrutschen, wie die hiesigen Sozialverbände unlängst beklagten. Arm sein, das bedeutet nicht immer nur bloß den statistisch festgelegten Wert von 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung zu haben, es heißt auch, dass sich Alleinerziehende oder junge Familien keinen Urlaub mehr leisten können und keine Kindergeburtstage mehr feiern, dass Senioren das Rezept für medizinische Hilfsmittel oder Zahnersatz nicht mehr einlösen oder anstehende Reparaturen im Haushalt nicht mehr bestreiten können.

2023 kamen mehr als 130.000 Euro zusammen

Es geht dabei meist nicht um große Beträge, sondern um eine kleine Unterstützung im Alltag. Für diese Fälle stellt die Badische Zeitung den Löwenanteil aus der Weihnachtsaktion zur Verfügung. Im vergangenen Jahr waren das insgesamt knapp 130.000 Euro verteilt auf 1114 bewilligte Anträge. Die Schwerpunkte lagen in den Bereichen Bekleidung, Möbel und Einrichtungsgegenstände, Sehhilfen und Medikamente sowie die Ersatzbeschaffung von Elektrogeräten wie Herd oder Waschmaschine. "Es gibt unverändert viele Menschen, die in wirtschaftlich sehr knappen Verhältnissen leben und deren Ökonomie durch unvorhergesehene Ausgaben sehr leicht aus dem Gleichgewicht geraten können", sagt Anja Andersson. Die Geschäftsführerin des Diakonischen Werks, ist dankbar für die Mittel aus der Spendenaktion, durch die nach wie vor viele akute Notlagen überbrückt werden können. "Das ist eine sehr große Entlastung für die Antragsteller", so Andersson.

Damit der Spendentopf auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt ist, setzt die Badische Zeitung auf die Hilfsbereitschaft ihrer Leserschaft und die Unterstützung von Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen, die sich in den Dienst der guten Sache stellen. Ein vorbereiteter Überweisungsträger liegt dieser Ausgabe bei. Los geht es wie immer zum Auftakt bereits am heutigen Samstag ab 9 Uhr mit dem Verkauf von Pasta, Panettone und Limoncello vor der BZ-Geschäftsstelle am Emmendinger Marktplatz. Oscar Guidone und sein Team freuen sich solange der Vorrat reicht auf viele Liebhaber der Nudeln aus der mit Emmendingen befreundeten Stadt Torre Annunziata.

Am Samstag, 14. Dezember heißt es dann "Zämmesinge z’Ämedinge". Unter Anleitung und Begleitung von Daniela Sauter und Holger Rohn findet ab 18 Uhr im Elzstadion des FCE wieder das Emmendinger Weihnachtsliedersingen statt. Als Special Guest wird diesmal Stadtpfarrer Herbert Rochlitz mit von der Partie sein. Das FCE-Weihnachtsdorf mit Grill, Glühwein und Kinderpunsch öffnet bereits um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, es werden Spenden gesammelt, die zur Hälfte an die BZ-Aktion und an die Caritas der Katholischen Seelsorgeeinheit Emmendingen/Teningen gehen.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege, der die Sozialverbände im Landkreis und die Jüdische Gemeinde angehören, ist als Partner der Badischen Zeitung seit vielen Jahren verantwortlich für die Einzelfallhilfe und koordiniert die Mittelverwendung. Auf Anja Alexandersson von der Diakonie folgt bei dieser Aktion Alexander Breisacher, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands. Die Verbände sind direkte Ansprechpartner für Anträge auf Zuwendungen. Sie prüfen auch, dass keine den Bedürftigen zustehende staatliche Förderung durch Spendenmittel ersetzt wird. Aus einen kleineren Anteil am Spendenaufkommen – 2023 waren es 11.400 Euro – werden zudem soziale Projekte im Kreis unterstützt, die Redaktion und Regionalverlag der BZ zu Beginn des neuen Jahres gemeinsam auswählen.

Bewerbung für einen Zuschuss für soziale Projekte per Mail an [email protected].