Handwerk
Weniger Fälle von betrügerischem Wucher im Land
Sie bieten Maurerarbeiten an, wollen Rohre reinigen oder den Hof saubermachen – und haben es am Ende aufs Geld abgesehen. Fälle von Wucher gibt es auch im Südwesten, doch ihre Zahl sinkt.
dpa
So, 27. Okt 2024, 20:00 Uhr
Wirtschaft
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Für eine halbe Stunde Arbeit hat eine Rohrreinigungsfirma in Zell unter Aichelberg im Kreis Göppingen einen vierstelligen Betrag verlangt. Ein Senior zahlte dies nach Angaben der Polizei. Gefunden hatte er die Firma demzufolge im Internet. Im Zollernalbkreis bot eine Teerkolonne mehreren Menschen in Balingen und Bisingen an, kostengünstig ihre Hofflächen neu zu teeren. Nach getaner Arbeit – von minderwertiger Qualität – setzten die Männer die Geschädigten unter Druck, ihnen mehrere Tausend Euro zu überweisen.
Das sind nur zwei Beispiele aus diesem Jahr, in denen Menschen Opfer von unseriösen Handwerkern wurden, die völlig überhöhte Preise verlangten. Im Strafgesetzbuch fällt das unter Wucher. In besonders schweren Fällen – etwa, wenn die Täter gewerbsmäßig vorgehen – kann das mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet werden.
Sinkende Tendenz bei Wucher-Fällen
Die Zahl solcher Fälle geht in Baden-Württemberg aber seit 2021 kontinuierlich zurück. Damals erfasste die Polizei nach Angaben des Landeskriminalamts nach einem Anstieg genau 323 Fälle von Wucher. Im Folgejahr waren es 199, ein Jahr 2023 später dann nur noch 177. "Mit Blick auf die Entwicklung der letzten beiden Jahre haben wir auch im laufenden Jahr eine sinkende Fallzahlentendenz", teilte ein Sprecher der Behörde in Stuttgart mit. "Wir hoffen, dass unsere Präventionsmaßnahmen daran einen Anteil haben." Die Polizei rät zum Beispiel, sich nicht unter Druck setzten zu lassen, niemals in bar zu bezahlen und nach Abschluss der Arbeit eine Rechnung zu verlangen. Wenn die Rechnung völlig überteuert ist und nach Straftat riecht, sollte man die Polizei verständigen.
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