Wem soll die Schiebe g’häre?

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Scheiben fürs Scheibenschlagen  | Foto: Freudig
Scheiben fürs Scheibenschlagen Foto: Freudig
Das sogenannte "Schiebeschlage", Hochdeutsch "Scheibenschlagen" genannt, findet jedes Jahr genau vier Wochen nach dem Fastnachtssonntag statt.

Bis heute wird in Elzach der uralte Brauch des Scheibenschlagens durchgeführt. Nur einmal im Leben darf ein Elzacher Scheiben schlagen. Ausschließlich der Scheibenschlägerjahrgang darf an dem Event teilnehmen. Der Scheibenschlägerjahrgang besteht aus jungen Männern, die in diesem Jahr volljährig geworden sind.

Bevor es losgehen konnte, gab es auch in diesem Jahr für die Teilnehmer einiges zu tun. Holz sammeln, Haselnussstöcke schnitzen, Holzscheiben anfertigen, Feuerholz aufschichten und einen Abschlagblock bauen. Am Sonntag, um 18 Uhr, standen die in schwarz gekleideten Scheibenschläger um das brennende Feuer und sangen zu Beginn das traditionelle Marienlied. Die erste Scheibe, die geschlagen wird, ist die bemalte Muttergottesscheibe, die vom Ältesten des Jahrgangs, dem Scheibenvater, geschlagen werden darf. Danach werden zwei kalte Scheiben geschlagen, dann werden die Scheiben vor dem Schlagen ins Feuer gehalten, bis sie glühen.

Bevor der Scheibenschläger die glühende Scheibe über den Abschlagblock schlägt, ruft er den Spruch: "Die Schieb, die Schieb goht ebe nus, goht si nit, so gilt si nit, so g´härt si keiner Jungfer nit – wem soll die Schiebe g´häre?" Nach dem Spruch folgt der Name eines unverheirateten Mädchens der Gemeinde und soll sie ehren. Das Event war trotz Corona gut besucht. Im Anschluss feierten die Scheibenschläger ausgiebig bis in die Morgenstunden hinein.
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