Heimkommen
Weiterhin viele Chancen
Verlagsthema Auch in Südbaden hat der Arbeitsmarkt an Dynamik verloren, dennoch werden Arbeitskräfte gesucht. Der Arbeitsmarkt in Südbaden zeigt sich auch in konjunkturell schwierigen Zeiten einmal mehr relativ stabil.
Mo, 23. Dez 2024, 9:53 Uhr
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Thema: Heimkommen
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In einigen Branchen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin ungebrochen. Hanspeter Fakler von der Agentur für Arbeit Freiburg hebt besonders den Gesundheits- und Pflegebereich hervor: "Der demografische Wandel sorgt hier für einen stetigen Bedarf." Auch Berufe in der Bildung, der IT und der ökologischen Transformation seien langfristig gefragt. Diese Nachfrage werde durch die Verrentung der Babyboomer-Generation zusätzlich befeuert.
Simon Kaiser, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, sieht ähnliche Entwicklungen. "Die Nachfrage nach Elektrofachkräften, Fachinformatikern und Berufskraftfahrern bleibt hoch. Auch in der Gastronomie wird weiterhin nach Arbeitskräften gesucht." Gleichzeitig macht Kaiser auf rückläufige Trends aufmerksam, etwa in der Metallbearbeitung und klassischen Büroberufen, die durch Digitalisierung und Automatisierung unter Druck geraten.
Ein differenziertes Bild zeichnet Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden, für seine Mitgliedsbetriebe. "Der Fachkräftemangel hat bisher die Personalplanung dominiert. Doch angesichts der wirtschaftlichen Lage verzeichnet mehr als die Hälfte unserer Unternehmen mittlerweile einen Personalrückgang." Dennoch bleiben Bereiche wie die Medizintechnik relativ stabil, und auch in der Mess- und Regeltechnik sind die konjunkturellen Aussichten positiver als in anderen Branchen.
Das Handwerk zeigt sich traditionell als wichtiger Beschäftigungsanker, auch wenn es aktuell einen schleichenden Rückgang der Beschäftigtenzahlen erlebt. Die Handwerkskammer Freiburg berichtet, dass so mancher Betrieb schließt, weil Nachfolger fehlen oder die Bürokratie die Inhaber belastet. Gleichzeitig hebt sie hervor, dass der Fachkräftemangel in nahezu allen Gewerken präsent bleibt, besonders in Bereichen wie Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren weiter Einzug halten, doch technologische Innovationen können die Arbeit im Handwerk nur unterstützen, nicht ersetzen.
Die Agentur für Arbeit setzt verstärkt auf Weiterbildung und Beratung, um den Umbrüchen am Arbeitsmarkt zu begegnen. "Wir helfen Rückkehrern in die Region und Jobsuchenden durch individuelle Beratung, Job-Speed-Dating und Praktika", erklärt Hanspeter Fakler. Auch das Programm "Berufsberatung im Erwerbsleben" unterstützt bei Neuorientierungen und bietet finanzielle Fördermöglichkeiten, etwa für Umschulungen oder Quereinstiege in gefragte Berufsfelder wie die frühkindliche Bildung. Langfristig dürften insbesondere Kompetenzen in Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz gefragt sein. Das Handwerk sieht sich hier gut aufgestellt, betont jedoch, dass technologische Innovationen die menschliche Arbeit nicht ersetzen können. Kaiser und Münzer stimmen darin überein, dass Qualifikationen in der Automatisierung und digitalen Geschäftsmodellen entscheidend sein werden.
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