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D er Chilene Roberto Bolaño ist vielleicht der wichtigste Autor der neueren südamerikanischen Literatur und jedenfalls ihr Enfant terrible. Als alter Trotzkist und bissiger "romantischer Hund" lässt er keine Gelegenheit aus, seine Kollegen als Epigonen, Opportunisten oder Schlimmeres zu beschimpfen. In seiner "Geschichte der Naziliteratur in Amerika" beschrieb er in Form eines Literaturlexikons Leben, Werk und Wirkung von dreißig süd- und nordamerikanischen Nazi-Dichtern. Es waren exzentrische Dandys, antisemitische Esoteriker, gefährliche Spinner wie der deutschstämmige Willy Schürholz (dessen Kommune verdächtig an die Colonia Dignidad erinnerte) oder geheimnisumwitterte Mörder wie der Flieger-Poet Carlos ...