Sommer
Was hilft bei drückender Hitze und in tropischen Nächten?
Die Hitzewelle hat Deutschland zum aktuellen Temperatur-Hotspot in Europa gemacht – auch am Wochenende. Diese Tipps können helfen, die Hitze gut zu überstehen.
dpa
Sa, 19. Jun 2021, 14:29 Uhr
Panorama
Thema: Tipps gegen Hitze
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Damit sich in den eigenen vier Wänden die Wärme nicht staut, hilft es, Hitzequellen zu identifizieren, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Das kann zum Beispiel ein zusätzlicher Kühlschrank sein, der nicht zwingend gebraucht wird. Das Gerät gibt die Wärme meist an den Raum ab. Auch die Heizungsanlage sollte auf Sommerbetrieb umgestellt werden.
Kurzfristig hilft gegen sommerliche Temperaturen immer: Fenster auf und für Durchzug sorgen. Am besten das Zuhause früh morgens lüften. Wer tagsüber frische Luft für den Sauerstoffaustausch braucht, sollte die Fenster möglichst immer mal wieder kurz öffnen.
Die heiße Sommersonne lässt das Gießwasser schnell verdunsten. So erhalten die Pflanzen oft zu wenig davon. Denn das Wasser braucht etwas Zeit, um richtig in die Erde einzudringen – und die Wurzeln der Pflanzen brauchen etwas, um die Flüssigkeit aufzunehmen. Ein guter Zeitpunkt zum Gießen an heißen Tagen liegt deshalb spät in der Nacht vor Sonnenaufgang. Dann ist der Boden noch am kühlsten, und es verdunstet vergleichsweise wenig Wasser. Wer den Weg aus dem Bett so früh noch nicht findet, kann alternativ spät abends gießen.
Im Sommer kann das Auto schlimmstenfalls zur tödlichen Hitzefalle werden, warnt der ADAC. Die Temperatur steigt schnell auf bis zu 60 Grad Celsius. Selbst geöffnete Fenster ändern daran nichts. Baugleiche Autos mit unterschiedlich weit geöffneten Fenstern haben bei einer Untersuchung des Autoclubs bei 28 Grad Außentemperatur fast dieselben bedrohlichen Werte erreicht: Blieben die Fenster zu, stieg die Temperatur nach zehn Minuten auf 38 Grad und nach 20 Minuten zeigte das Thermometer 45 Grad an. Beim Auto mit zwei leicht heruntergekurbelten Fenstern stiegen die Werte auf 36 respektive 42 Grad.
Wer am Wochenende rausfährt oder jetzt Urlaub hat, sollte bei längeren Fahrten regelmäßig Pausen machen – vor allem, wenn Tiere mit an Bord sind. Bestenfalls wird dafür nicht an Autobahnrastplätzen gehalten, da diese oft laut und für Tiere gefährlich sind. Hier kann es sich lohnen, einen Umweg in Kauf zu nehmen und für den Gassigang einen Feldweg zu suchen. Neben frischem Wasser gehören kleine Leckerlis mit an Bord.
Weil sie zu 90 Prozent aus Wasser bestehen, sind Wassermelonen die idealen Durstlöscher – am besten eiskalt: Bevor sie "geschlachtet" werden, halten sie sich im Ganzen ein bis zwei Wochen bei Zimmertemperatur. Doch sobald die Wassermelone angeschnitten ist, gehört sie mit Klarsichtfolie bedeckt in den Kühlschrank und sollte innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt werden, rät das Magazin Salon und hält ungewöhnliche Zubereitungstipps parat. Zum Beispiel Wassermelonen als Salsa: Für die Salsa werden 500 Gramm Wassermelone, 250 Gramm Strauchtomaten und eine rote Zwiebel gewürfelt. Eine rote Chilischote und die Blätter eines Bundes Koriander hacken. Alles mischen und mit dem Saft einer Limette, Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren vier Esslöffel Olivenöl unterrühren. Die Salsa passt perfekt zu gegrilltem Fisch.
Beim Trinken ruhig Gas geben, rät Christoph Liebich, Mediziner aus München. Mehr als das empfohlene Minimum von rund 1,5 Litern Wasser zu trinken, sei gut. Denn: "Zu viel trinken kann man kaum." Wer sich schlapp fühlt, Kopfschmerzen hat oder eine trockene Mundschleimhaut, hat zu wenig getrunken, sagt Liebich. Wasser zu trinken, ist das eine. Es auch äußerlich zur Abkühlung zu nutzen das andere. Und zwar, indem man es aus dem Hahn eiskalt einige Minuten über die Hände und die unteren zwei Drittel der Unterarme fließen lässt. "Das ist am angenehmsten", findet Liebich.
"Zu hohe Außentemperaturen verhindern, dass die Körpertemperatur nachts wie sonst um ein Halbes bis ein Grad absinkt", sagt Thomas Penzel vom Schlafmedizinischen Zentrum der Charité in der Apotheken-Umschau. Diese körpereigene Klimaanlage helfe normalerweise beim Einschlafen. Sein Tipp: Vor dem Schlafen lauwarm duschen. Das führt zu einem kühlenden Effekt. Von eiskaltem Wasser rät der Experte ab. Dadurch verengen sich die Blutgefäße und der Körper kann die Hitze nicht mehr so gut abgeben.
An heißen Tagen ist wenig so verlockend wie der Sprung in einen kühlen See. Wer sich über die Wasserqualität informieren möchte, findet beim Umweltbundesamt eine interaktive Karte. Aber auch beim Gang ins kühle Nass ist Vorsicht angesagt. Man sollte nur in freigegebenen Gewässern schwimmen. Nie überhitzt ins Wasser springen, rät außerdem die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein. Alkohol und Selbstüberschätzung sind ebenfalls schlechte Begleiter. Wenn ein Gewitter droht, sollte man das Wasser sofort verlassen. Baden in Flüssen ist besonders gefährlich. Strömungen, Brückenpfeiler, Unterwasserhindernisse und Fahrrinnen bilden dort unkalkulierbare Risiken.
Bei hohen Temperaturen kann sich der Körper schnell überhitzen. "Das ist wie selbst herbeigeführtes Fieber. Wenn ich überhitze, dann können Körperzellen nicht mehr optimal funktionieren. Das kann lebensgefährlich werden," sagt Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln in einem Interview mit SWR 1. Froböse rät dazu, bei hohen Temperaturen nicht allein Sport zu machen, aufeinander aufzupassen, sich gegenseitig zu beobachten. Wird der Kopf sehr rot? Fröstele ich, obwohl es warm ist? Das ist ein klassisches Symptom für Überhitzung. Auch ein weißes Mund-Nasen-Dreieck zwischen Oberlippe und Nase deutet darauf hin, dass die Temperaturregulation nicht funktioniert.
"Sonnenschutz ist das A & O, denn die Alternative ist Hautkrebs", sagt Mediziner Christoph Liebich. Sonnencreme für Kinder sollte mindestens Lichtschutzfaktor 30 haben. Weniger ist nicht empfehlenswert und mehr nicht unbedingt nötig, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). An sonnigen und heißen Tagen sollte man sich zwischen 11 und 16 Uhr lieber im Schatten aufhalten, rät Liebig. Und keine Sorge: Wer davor und danach in die Sonne geht, bildet – auch wenn er eingecremt ist – noch genügend Vitamin D und Glückshormone.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ