Interview
Warum Trickfilmmachen die Medienkompetenz von Kindern schult
Trickfilme selber machen: Im Februar bietet die Filmemacherin Sarah Moll einen Workshop für Kinder ab sechs Jahren an, bei dem die Kinder aus Knete, Stoff oder Papier selbst einen Trickfilm entwickeln. Bei der Stopmotion-Technik entsteht der Film dann Bild für Bild.
BZ: Wie aufwendig ist die Stopmotion-Technik?
Moll: Das ist tatsächlich sehr aufwendig. Bei Trickfilm entsteht Bild für Bild das Bewegtbild. Eine Filmsekunde sind 25 Bilder. Zwischen den Bildern werden die Figuren bewegt. Das ist natürlich viel Fleißarbeit. Deshalb sind die Ergebnisse nach zwei Tagen Filmworkshop meistens so um die anderthalb Minuten lang. Ich glaube, bei "Wallace & Gromit" haben sie sechs Jahre am letzten Film gearbeitet.
BZ: Warum sollte man dann überhaupt noch mit Stopmotion arbeiten, wo es doch Computeranimation gibt?
Moll: Weil man den Kindern auf diese Art das Prinzip Film sehr gut zugänglich machen kann. Die Kinder machen Bild für Bild und können nachvollziehen, dass das dann als Bewegung wahrgenommen wird. Wenn sie verstehen, wie Film funktioniert, gerade heute, wo Bewegtbild so omnipräsent ist, dann können sie Medien besser reflektieren, einschätzen und auch kritisch hinterfragen. Viele Kinder sind sehr filmbegeistert, aber nehmen die Geschichten, die sie sehen, eins zu eins, und da will ich eine Reflexionsmöglichkeit schaffen.
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