Krise
Wann darf Griechenland wieder hoffen?
Das de facto zahlungsunfähige Euroland meldet beachtliche Erfolge bei der Haushaltskonsolidierung – aber die Menschen merken im sechsten Krisenjahr wenig davon.
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ATHEN. Griechenland erleidet den tiefsten Wirtschaftseinbruch, den ein westeuropäisches Land seit Kriegsende durchgemacht hat. Führt die Sparpolitik immer weiter ins Elend oder ist sie die Bedingung dafür, dass die Verwaltung und die Volkswirtschaft gesunden können? Eine Spurensuche in einem erschütterten Land.
Als Lisa Kogias gegen 20.30 Uhr ihren Ehemann Kostas fand, war es zu spät. Leblos hing der Körper des 61-Jährigen in der gemeinsamen Wohnung. Der Mann hatte sich erhängt. Zwei Stunden zuvor hatte er das Periptero, den kleinen Kiosk, den die Eheleute an der Uferpromenade der Hafenstadt Volos betrieben, seiner Frau übergeben. "Ich gehe heim", hatte er gesagt. Die Nachricht von der Selbsttötung des Kioskbesitzers verbreitete sich in der Stadt wie ein Lauffeuer.Kostas Kogias war kein Unbekannter. Im vergangenen Jahr hatte er die Bewegung "Hoffnung der Bürger" gegründet, war mit Gleichgesinnten zu Fuß in elf Tagen die 323 Kilometer von Volos in ...
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