Justiz
Waffenhändler soll Reichsbürger-Szene angehören und Sturmgewehre verkauft haben – nun steht er in Rottweil vor Gericht
Ein Waffenhändler steht in Rottweil vor Gericht, weil er zwei Sturmgewehre verkauft haben soll. Mutmaßlich gehört er zur "Reichsbürger"-Szene.
dpa
Di, 18. Feb 2025, 20:00 Uhr
Südwest
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![Ein 57-jähriger Waffenhändler muss sic...hige Sturmgewehre verkauft haben soll. | Foto: Silas Stein (dpa) Ein 57-jähriger Waffenhändler muss sic...hige Sturmgewehre verkauft haben soll. | Foto: Silas Stein (dpa)](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/83/7b/15/411269909-w-640.jpg)
Fast ein Jahr nach dem Fund enormer Mengen an Waffen und Munition hat der Prozess gegen einen Waffenhändler mit mutmaßlichem Bezug zur sogenannten Reichsbürger-Szene begonnen. Der 57-Jährige ist vor dem Landgericht Rottweil unter anderem wegen unerlaubten Überlassens von Kriegswaffen angeklagt. Einen Bezug zur Reichsbürger-Szene bestreitet er. Der Deutsche aus Aldingen im Landkreis Tuttlingen soll laut Anklage im April 2024 zwei funktionsfähige Kalaschnikow verkauft haben. Unter anderem soll er auch zahlreiche Magazine für Sturmgewehre, Munition, Pyrotechnik und zahlreiche weitere Waffen besessen haben – darunter auch Pistolen.
Mehr als 1000 Waffen- und Waffenteile und rund 1,5 Tonnen Munition sichergestellt
Bei ihm waren laut Ermittlern auch dann noch verbotene Waffen entdeckt worden, als ihm die Waffenbehörde schon wegen erster Funde seine waffenrechtlichen Erlaubnisse entzogen hatte. Bei mehreren Durchsuchungen in Aldingen sowie im Schwarzwald-Baar-Kreis stellten die Einsatzkräfte mehr als 1000 Waffen- und Waffenteile, rund 1,5 Tonnen Munition und verbotene Böller sicher. Die Waffenbehörde in Spaichingen hatte über den Verwaltungsgerichtshof Mannheim einen Durchsuchungsbeschluss gegen den Mann erwirkt, um waffenrechtliche Erlaubnisse, Waffen und Waffenteile sicherzustellen.
Reichsbürger sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. In Baden-Württemberg ist die Zahl der Reichsbürger und "Selbstverwalter" laut Verfassungsschutz im Jahr 2023 auf rund 4000 gestiegen, bundesweit sind es etwa 25.000. Ein Urteil könnte am 31. März fallen.