Voneinander lernen

Viertklässler der Grundschule Holzhausen kümmern sich als Paten um Inklusionsschüler.  

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Sonderpädagogin Sabine Müller, Emil, Z... sind Paten für die Inklusionskinder.   | Foto: Ute Czeschlik
Sonderpädagogin Sabine Müller, Emil, Zisch-Reporterin Hannah, David und Jana sowie Zisch-Reporterin Sophia Buschmann (von links nach rechts). Hannah und Sophia sind Paten für die Inklusionskinder. Foto: Ute Czeschlik

Es gibt in March-Holzhausen zwei erste Klassen und eine davon ist eine Inklusionsklasse. Inklusion bedeutet, dass Kinder mit einer Einschränkung und Kinder ohne Einschränkung zusammen an einer Grundschule unterrichtet werden. In der Klasse gibt es fünf Inklusionskinder und zwölf Kinder ohne Einschränkungen, die von einer Grundschullehrerin, einer Sonderschullehrerin und einer jungen Frau, die ein Freiwilliges Soziales Jahr macht, betreut werden. Ein Inklusionsschüler mit pflegerischem Bedarf hat noch eine Schulassistentin.

Die Inklusionskinder werden von uns Viertklässlern als Paten unterstützt. Wir helfen ihnen vor und nach der Pause beim Anziehen sowie Ausziehen und spielen mit ihnen. Sie sind sehr nett und lieb. Aber manchmal sind sie auch sehr anstrengend, weil sie teils etwas störrisch sind. Ab und zu wollen sie nicht ins Klassenzimmer gehen. Dafür haben wir einen Hilfsspruch erfunden, der sie dann doch dazu bewegt, ins Zimmer zu gehen. Wir, Zisch-Reporterinnen Sophia Buschmann und Hannah Dieterle aus der vierten Klasse der Grundschule Holzhausen, wollten wissen, wie die Sonderschullehrerin Sabine Müller ihre Arbeit empfindet.

Zisch: Wie erleben Sie Ihre Inklusionsklasse?
Müller: Ich finde es toll, mit meiner Grundschulkollegin Ramona Münchbach zusammenzuarbeiten, aber es ist auch anstrengend.
Zisch: Finden Sie es gut, dass die Kinder an der Grundschule sind?
Müller: Prinzipiell ja, aber es kommt immer auf das individuelle Kind an. Manche profitieren mehr, manche weniger von der Inklusion. Alle Kinder sind sozial super integriert in der Grundschule, und da bedanke ich mich an dieser Stelle auch für euer soziales Engagement! An der Förderschule hätten sie aber mehr Zeit, um alles in ihrem Tempo zu lernen.
Zisch: Wieso haben Sie diesen Beruf gewählt?
Müller: Nach dem Abitur machte ich auch ein Freiwilliges Soziales Jahr, das mir sehr gefallen hat. Ich war in einem Behindertenheim, in dem nur geistig behinderte Jungen und Männer waren. Ich habe mich mit diesen Menschen sehr gut verstanden. Deswegen habe ich Sonderpädagogik studiert.
Zisch: Klappt der Unterricht mit den Inklusionskindern gut?
Müller: Jeden Tag, von 8.30 bis zehn Uhr haben alle Kinder zusammen Unterricht und darüber hinaus wird auch Sport, Musik, Kunst und Sachunterricht gemeinsam unterrichtet, was gut klappt. Wir brauchen aber auch immer Zeiten ohne die Regelkinder, um Unterrichtsinhalte auf unserem Level zu bearbeiten, zu wiederholen, uns auszuruhen oder zu spielen.
Zisch: Gehen Ihnen die Kinder manchmal auf die Nerven?
Müller: Das passiert schon, dass sie mir auf die Nerven gehen, wie andere Kinder aber auch. Wir haben ein sehr enges und herzliches Verhältnis miteinander.
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