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Von Down Under nach Deutschland

Vor zwei Jahren hat Joshua Gibson, Schüler der Klasse 8e der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, sein Heimatland Australien verlassen müssen. Der Grund: Sein Vater und seine Mutter wollten in der Nähe ihrer deutschen Großfamilie leben. Außerdem war es für Joshuas Eltern schwierig, in der Nähe ihres früheren Wohnortes Budgewoi eine Arbeit zu finden. Budgewoi liegt eine Autostunde von der australischen Großstadt Sydney entfernt.  

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Vor zwei Jahren hat Joshua Gibson, Schüler der Klasse 8e der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach, sein Heimatland Australien verlassen müssen. Der Grund: Sein Vater und seine Mutter wollten in der Nähe ihrer deutschen Großfamilie leben. Außerdem war es für Joshuas Eltern schwierig, in der Nähe ihres früheren Wohnortes Budgewoi eine Arbeit zu finden. Budgewoi liegt eine Autostunde von der australischen Großstadt Sydney entfernt.

Für mich gab es viele Gründe, warum ich damals nicht umziehen wollte: Ich wollte meine Freunde nicht verlassen, die Schule fiel mir leicht, ich wäre auf ein tolles Gymnasium gekommen – und außerdem wohnten wir nur fünf Minuten vom Meer entfernt. Aber vor allem war ich nervös wegen der Sprache und der Schule. Obwohl ich schon als kleines Kind deutsch gesprochen habe und wir auch vor unserer Abreise sechs Monate lang zu Hause geübt hatten, fiel es mir trotzdem unheimlich schwer. Ich dachte, ich bekomme die Sprache nie in den Griff.

Am schwierigsten war es für mich, alles zum letzten Mal zu machen: am Strand zu sein, das Rauschen der Wellen zu hören, sich von den Freunden zu verabschieden, das Haus endgültig zu verlassen und dann wegzufahren. Australien liegt auf der anderen Seite der Welt und ein Flug dauert circa 24 Stunden reine Flugzeit. Deshalb machten wir Zwischenstopps in Bali und in Malaysia. Wir waren noch nie dort und wir brauchten Entspannung nach dem ganzen Umzugsstress. Wir wollten auch ein bisschen unseren Jetlag reduzieren.

Der Malaysia-Airlines-Flug MH370 verschwand weniger als 24 Stunden, bevor wir am gleichen Flughafen, mit der gleichen Fluggesellschaft, am Gate daneben einstiegen. Zum Glück wusste ich damals nichts von dem Unglück. Bei unserer Ankunft wurden wir von unserer Familie und vielen Freunden begrüßt. Sie hatten eine kleine Willkommensparty für uns organisiert, das war ein wirklich schönes Ankommen.

Nach einer Woche fing die Schule für mich an. Das erste, was ich bemerkte, war, dass keiner eine Schuluniform trug, was mir sehr gefiel. Allerdings fängt die Schule sehr viel früher an als in Australien, und es gibt einen festen Stundenplan. Am Anfang konnte ich im Unterricht kaum etwas verstehen. Alle schienen so schnell zu reden. Es war schwer, nicht sagen zu können, was ich sagen wollte. Nach zwei Wochen bekam ich Nachhilfe von einer Referendarin in Deutsch, was mir unglaublich geholfen hat. Überhaupt waren meine Mitschüler sehr nett und hilfreich, das machte mein neues Leben so viel einfacher.

Was mir hier auch gefällt ist, dass man so schnell in ein anderes Land fahren kann. In Australien muss man mindestens drei Stunden fliegen, um irgendwo anders zu sein. In Australien ist Rugby viel beliebter als Fußball, dort konnte auch keiner richtig gut kicken, also hatte ich hier endlich eine Herausforderung. Es gibt hier in Süddeutschland zwar keinen Strand, aber dafür Schnee und Snowboarden.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich eingelebt hatte, und manches ist jetzt immer noch schwierig. Ich vermisse Australien manchmal, vor allem den Strand und das Meer, aber ich habe inzwischen auch in Deutschland viel Spaß, liebe das Essen, den Fußball und vor allem, dass ich hier so viel Familie habe.

Ressort: Schülertexte

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