Die Jugend von heute:
Von der Freude, anderen Zeit zu schenken
Ruth Zimmermann, Klasse 9a, Hochrhein-Gymnasium & Waldshut
Fr, 1. Jul 2016, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Zur Verwunderung so mancher Erwachsener werden diese Möglichkeiten von vielen Jugendlichen genutzt. Mehr als ein Drittel aller Jugendlichen in Deutschland versucht sich durch gemeinnützige Arbeit in die Gesellschaft einzubringen. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2009 können sich zudem 43 Prozent der Jugendlichen, die sich noch nicht engagieren, durchaus vorstellen, künftig ehrenamtlich zu arbeiten.
Meine persönlichen Erfahrungen zum Thema ehrenamtliche Tätigkeit sind durchweg positiv. Seit etwas mehr als vier Jahren engagiere ich mich in der Jungschargruppe unserer Kirchengemeinde. In der Jungschar treffen sich jeden Montagabend etwa zwölf bis fünfzehn Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Es wird gebastelt, gespielt, musiziert, gebacken und es werden biblische Geschichten gehört. Ein einfaches "Die Jungschar hat heute richtig Spaß gemacht!" belohnt einen für all die Vorbereitungen vor jeder Gruppenstunde.
Man lernt so viele verschiedene Kinder kennen, die einem nach kurzer Zeit richtig ans Herz gewachsen sind. Zudem kommen immer wieder neue Herausforderungen auf einen zu: Wie setzt man sich durch? Was macht man bei einem Wehwehchen? Auf was haben die Kinder Lust? Die Jungschargruppe gestaltet auch ab und an einen Familiengottesdienst. Bei diesem werden die in den Gruppenstunden einstudierten Sprechmotetten, Lieder oder Flötenstücke aufgeführt. Der Applaus nach einem gelungen Auftritt ist ebenfalls eine große Belohnung.
Neben der Jungschar helfe ich ab und an meinem Großvater, der einen Seniorenkreis leitet, bei dieser Aufgabe. Ein dankbares Lächeln auf den Gesichtern der Senioren erscheint meist schon nach einem vorgelesenen Gedicht oder einem Lied auf der Flöte. In Gesprächen mit den älteren Mitmenschen erfährt man immer wieder beeindruckende Lebensgeschichten. In diesen Augenblicken merkt man immer wieder, welch ein Glück man doch hat, in solch einer "behüteten Zeit" aufzuwachsen. Die Begegnungen mit dieser Generation sind für mich sehr interessant. Man lernt unglaublich viel, und das Gefühl, jemanden eine kleine Freude zu bereiten, macht einen selbst am glücklichsten. Dies ist genug Ansporn für mich, mich weiterhin einzusetzen.
Vielleicht kann so ein Bericht den ein oder anderen überzeugen, sich ebenfalls zu engagieren. Möglichkeiten gibt es sehr viele, wie beispielsweise die SMV in der Schule, bei der Diakonie, der Caritas oder beim Deutschen Roten Kreuz. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige Jugendliche, die sich ebenfalls sozial engagieren. Uns alle verbindet die Freude, anderen Zeit zu schenken und sie glücklich zu machen. Von wegen Null-Bock-Generation, die Jugend von heute ist oftmals engagierter als so mancher Erwachsene!
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