Wehrbereitschaft

Viele mussten sich mit dem Krieg auseinandersetzen

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Zu: "Ein schriller Appell". Tagesspiegel von Dietmar Ostermann (Politik, 28. März)

Der Kommentar spricht von einer friedensbewegten deutschen Bevölkerung. Statistisch ist das nur bedingt richtig, als zwar über 50 Prozent der Deutschen weder Kriegskinder noch Kriegsenkel sind. Je nach Datenauslegung sind das aber mindestens 35 Prozent der lebenden Deutschen. Immerhin gab es bis 2010 eine Wehrpflicht (also für die heute über 33-Jährigen). Die friedensbewegten heute 60-Jährigen, die den Wehrdienst verweigern wollten, mussten eine bis drei Anerkennungsverhandlungen bestehen. Damit ist klar, dass ein großer Teil der Deutschen sich direkt mit Krieg auseinandersetzen musste. Da wäre die Analyse sicher nicht unrichtig, dass die Erleichterung, von Krieg weit entfernt zu sein, ein wichtigeres Argument ist, als die Überzeugung in einer friedlichen Welt zu leben. Immerhin beziffert Wikipedia die Kriegstoten nach 1945 auf über 70 Millionen. Der Kommentar kann allerdings auch für den Teil der Bevölkerung gelten, der sich mit dem Krieg ihrer Eltern direkt auseinanderzusetzen hatte. In keiner Weise würden diese Mitbürger Hurra rufen, wenn es um eine Mobilmachung ginge. Da klingt uns eher "Es ist an der Zeit" von Hannes Wader im Ohr.

Aber wir müssen uns fragen, ob Bertolt Brechts "Maßnahmen gegen die Gewalt" das Mittel wäre, das wir im kriegerischen Ernstfall wählen würden.
Jürgen Fingerle, Kandern
Schlagworte: Jürgen Fingerle, Bertolt Brechts, Hannes Wader
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