Zisch-Interview
"Versuche, es nicht so ernst zu nehmen"
Lea Entenmann ist Basketballtrainerin der U10-Mannschaft des USC Freiburg. Sie spielt selbst in der zweiten Bundesligamannschaft des USC und ist Mannschaftskapitänin.
Hilda Haas, Klasse 4a, Turnseeschule (Freiburg)
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Zisch: Wie lange spielst du schon Basketball?
Entenmann: Ich spiele seit 20 Jahren Basketball. Ich habe angefangen, als ich neun war.
Zisch: Was war dein größter Erfolg mit deinem Team im Basketball?
Entenmann: Meinen größten Erfolg hatte ich mit meinem Team in der letzten Saison. Wir haben in der Regionalliga gespielt, sind Meister geworden und damit aufgestiegen. Das war für uns ein großer Erfolg! Wir spielen jetzt in der zweiten Bundesliga und schlagen uns auch recht gut. Aktuell stehen wir im Mittelfeld der Tabelle.
Zisch: Wie hat sich das für dich angefühlt?
Entenmann: Es war ein sehr glückliches, freudiges und aufregendes Gefühl. Eine Basketballsaison geht echt lang – von September bis Mai – und es war sehr viel Arbeit. Manchmal lief es nicht so gut und mal lief es besser, und dann empfindet man eine Erlösung und ein Riesenglück, weil man sich diesen Erfolg hart erarbeitet hat. Ein schönes Gefühl.
Zisch: Wie oft trainierst du in der Woche?
Entenmann: Wir trainieren viermal pro Woche. Dreimal trainieren wir im Team das Basketballspielen und einmal pro Woche haben wir Athletiktraining mit zwei Athletiktrainern. Hier machen wir dann hauptsächlich Krafttraining.
Zisch: Was ist dein Geheimtipp dafür, eine erfolgreiche Basketballspielerin zu sein?
Entenmann: Ich spiele noch immer Basketball, weil ich den Spaß dabei immer behalten habe und nicht verbissen geworden bin. Man muss viel Zeit investieren und hart arbeiten, doch wenn man es gerne macht, fällt es leicht dranzubleiben. Behalte immer den Spaß dabei und versuch auch mal, es nicht so ernst zu nehmen.
Zisch: Fällt dir das Training manchmal auch schwer?
Entenmann: Ja, schon. Ich spiele aber nicht professionell Basketball und habe auch noch meinen Beruf, ich bin angehende Lehrerin. Wenn ich einen langen Tag an der Schule habe, abends müde bin und ich gehe dann ins Training, statt auf der Couch zu sitzen, dann denke ich danach immer, das war das Beste was ich machen konnte. Aber nach Niederlagen oder wenn man einen schlechten Tag im Training hatte und einfach nichts funktioniert, dann fällt es mir auch schwer. Ich muss mir dann abends auch sagen, okay das war jetzt nicht so gut, aber morgen habe ich wieder eine Chance, und dann komme ich wieder rein.
Zisch: Hast du als Lehrerin Lieblingsfächer, die du unterrichtest?
Entenmann: Ich unterrichte Mathe und Sport und mag beide Fächer sehr gerne. Natürlich mag ich den Sportunterricht, weil ich Sport selber liebe, und ich brauche jeden Tag meine Bewegung und finde es einfach toll, Kindern den Spaß am Sport zu vermitteln. Der Matheunterricht macht mir auch sehr viel Spaß, das ist dann was für den Kopf. Da ist vor allem die Herausforderung, dass viele Schüler sagen, Mathe sei ganz schrecklich. Mein größtes Ziel ist, den Kindern beizubringen, dass Mathe auch viel Spaß machen kann.
Zisch: Spielt Basketball auch eine Rolle in der Schule?
Entenmann: Ja, Basketball ist auch eine Ballsportart, die man in der Schule unterrichtet. Ich habe auch schon mit Schülern Basketball gemacht. Im Sportunterricht hat man meistens nicht so viel Zeit, alles von Grund auf zu lernen, man bekommt nur einen kleinen Einblick in die Sportarten. Ich finde, Basketball ist auch eine schöne Sportart für die Schule. Kinder machen meist schnell Fortschritte und es ist eine gute Möglichkeit, um das Teamgefühl zu stärken.
Zisch: Was machst du in deiner Freizeit?
Entenmann: Sehr gerne unternehme ich etwas mit meinen Freunden und meiner Familie. Ich habe einen großen Bruder und bin Tante geworden letztes Jahr. Mit meinem Freund gehe ich gerne Kitesurfen, beispielsweise in Dänemark, wo meine Familie auch herkommt, und spiele im Sommer gerne Beachvolleyball. Ich mache also gerne viel Sport.
Zisch: Gibt es ein Ziel, das du mit deiner Mannschaft in dieser Saison erreichen möchtest?
Entenmann: Ja, wir wollen die Liga halten. Es gibt zwölf Teams. Wir sollten unter die besten acht kommen, um den Ligaerhalt sicher zu schaffen.
Zisch: Wie stehst du dazu, dass Männer in den Profisportarten besser bezahlt werden als Frauen?
Entenmann: Ich finde es nicht fair, weil wir teilweise denselben Aufwand wie Männer betreiben und dafür auch bezahlt werden sollten. Wenn du im Frauenprofisport nachfragst, dann müssen fast alle noch etwas nebenbei machen. Bei den Eisvögeln spielt keine der deutschen Spielerinnen nur Basketball. Wenn man nebenbei nicht arbeiten müsste, weil das Gehalt passt, kann man sich auch hundertprozentig auf den Sport konzentrieren. Das öffentliche Interesse am Männersport ist deutlich größer und damit fließt viel mehr Geld zum Männerbereich. Meiner Meinung nach sollte trotzdem eine gewisse Angleichung der Gehälter erreicht werden.
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