Verschwunden im orangenen Schlauchboot
Sarah McIntyre setzt in "Schwupp und weg" auf Wimmelbilder und Atmosphäre.
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Auch diese Abenteuergeschichte ist solch ein Bild-Text-Hybrid, will heißen: Mindestens auf jeder zweiten Seite wuchern die Illustrationen fast in den Text hinein. Dabei hat Sarah McIntyre einen tollen Stil: Einerseits setzt sie auf reduzierte Farbigkeit, anderseits schafft sie wilde Wimmelbilder mit vielen ornamentalen Details und jeder Menge Atmosphäre. Kongenial passt die ebenso spannende wie verrückte Geschichte von Philip Reeve dazu. Vielleicht ja deswegen, weil der britische Autor Philip Reeve eigentlich Kinderbuch-Illustrator ist und auch beim schreiben in Bildern denkt?
Die Story beginnt rasant: Gerade noch hat Oliver nach lebenslanger Entdeckungsreise sein erstes, richtiges Zuhause bezogen, schwupp – da sind seine Eltern auch schon mit ihrem orangefarbenen Schlauchboot auf dem Meer verschwunden. Doppelt alarmierend: Vom Inselgrüppchen, das die beiden erforschen wollten, fehlt ebenfalls jede Spur. Für einen mit allen Abenteuern gewaschenen Zehnjährigen bedeutet das: Nichts wie hinterher! Wenig Zeit später hat Oliver schon bizarre Bekanntschaften gemacht: Der sprechende Albatross Mr. Culpeper (will seine Ruhe), die kurzsichtige Meerjungfrau Iris (will zum Strandoptiker) und die depressive Schlenderinsel Cliff (will zum Treibgut-Schönheits-Wettbewerb, traut sich aber nicht). Dann geht’s aber erst richtig rund, geraten die Drei doch in die Fänge von Teenie-Pirat Stacey de Lacey und seiner Seeaffenarmee, die Olivers Eltern auf der Blutfels-Insel gefangen halten...
Wird die Befreiung klappen? Wird Cliff seinen U-Boot-Kopfputz zurückbekommen? Und findet Iris den Optiker? – Ein turbulentes Schmöker- und Guck-Vergnügen nicht nur für Bilder- und Comicfans.
– Philip Reeve / Sarah McIntyre: Schwupp und weg. Auf dem Englischen von Yvonne Hergane. Dressler Verlag, Hamburg, 2014. 208 Seiten, 12,95 Euro. Ab 8.
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