Drei Tage lang
Verdi ruft in Freiburg erneut zu Warnstreik an der Uniklinik auf
Do, 27. Juni 2024, 15:56 Uhr
Freiburg
Verdi hat zum nächsten Warnstreik an der Uniklinik Freiburg angerufen. Von Montag bis Mittwoch soll das Großkrankenhaus nur "auf Wochenendniveau" laufen, so die Gewerkschaft.
Der Tarifkonflikt an den Unikliniken steht vor der entscheidenden Woche. Deswegen ruft Verdi ab Montag zum bereits dritten Mal in der laufenden Runde an der Uniklinik Freiburg zum Warnstreik auf. Gestreikt wird an drei Tagen von Montag bis einschließlich Mittwoch. Damit wollten die Gewerkschaftsmitglieder mit maximalem Druck in den vorerst letzten Verhandlungstermin am 3. Juli gehen, um Urabstimmung und unbefristete Streiks zu vermeiden, heißt es in einer Verdi-Mitteilung. Bis jetzt verweigerten die Arbeitgeber ein Zukunftspaket für die Beschäftigten, das neben mehr Geld auch Zeitregelungen zur Entlastung und eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen enthalte, so die Gewerkschaft.
Wie die Uniklinik mitteilt, ist mit der Gewerkschaft für die drei Streiktage eine sogenannte Notdienstvereinbarung getroffen worden. Sichergestellt ist die stationäre Versorgung auf Wochenendniveau. Nicht dringend geplante Operationen und Ambulanztermine müssten verschoben werden. Betroffene Personen würden durch die Fachabteilungen informiert, so das Klinikum.
Laut Verdi müssten an den drei Tagen streikbedingt vier Stationen zeitweise vollständig und 25 Stationen teilweise geschlossen werden. Insgesamt kann die Klinik 200 bis 240 Betten nicht belegen. Auch vier Intensivstationen seien betroffen. Das geplante OP-Programm müsste von Montag bis Mittwoch um 50 Prozent reduziert werden.
Vollständig gewährleistet sind laut Klinik medizinisch dringend notwendige Behandlungen und Operationen, die Intensivpflege, die Geburtshilfe sowie größtenteils die Onkologie. Die Blutspendezentrale ist wie gewohnt geöffnet. Während der Streikzeit kann es im Klinikum zu längeren Wartezeiten kommen. Die Notaufnahme ist geöffnet. Ambulante Notfall-Patienen sollten allerdings während der Streiktage, wenn möglich, auf andere Notaufnahmen ausweichen, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Wir respektieren das Streikrecht und versuchen, allen Mitarbeiter*innen die Teilnahme am Streik zu ermöglichen", erklärt Frederic Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Der Streik dürfe nicht aber zu einer Patientengefährdung führen, so Wenz: "Dieser mehrtägige Streik ist an der Grenze des Zumutbaren."
Kommentare (9)
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren