Sportpolitik
Wichtige Sportereignisse in den USA: Welche Sportler sind willkommen?
Donald Trumps zweite Präsidentschaft ist geprägt von radikalen Veränderungen. Das hat Auswirkungen auf den Sport, der in den kommenden Jahren mit den wichtigsten Ereignissen in den USA zu Gast ist.
dpa & BZ-Redaktion
Di, 29. Apr 2025, 20:00 Uhr
Sportpolitik
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Spannungen zwischen den Gastgebern der nächsten Fußball-WM? Für US-Präsident Donald Trump dient das der Atmosphäre. "Ich denke, das macht es aufregender", sagte Trump vergangenen Monat bei einem Termin mit Gianni Infantino, dem Präsidenten des Fußball-Weltverbandes (Fifa). Trump weiter: "Spannungen sind eine gute Sache."
Lange nicht mehr waren die Beziehungen der USA zu seinen Nachbarländern Kanada und Mexiko so kompliziert wie seit dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit als US-Präsident. Zölle, verschärfte Kontrollen bei der Einreise und dazu Trumps Äußerungen, Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen – all das belastet die Vorbereitungen auf die WM 2026, die die drei Länder gemeinsam ausrichten.
Die USA sind 2028 zudem mit Los Angeles Gastgeber der nächsten Olympischen Spiele, schon in wenigen Monaten veranstaltet die Fifa die größte Version der Club-WM ebenfalls in den Vereinigten Staaten. Die Formel 1 fährt inzwischen Rennen in drei US-Metropolen – das Land der nicht mehr ganz so unbegrenzten Möglichkeiten rückt in den kommenden Monaten in den Mittelpunkt des Weltsports. Die Politik der US-Regierung hat deswegen Auswirkungen auf viele Bereiche des globalen Sports.
Grenzkontrollen und Visa
Mindestens drei Deutschen haben die USA trotz gültiger Dokumente – in einem Fall sogar trotz einer permanenten Arbeitserlaubnis, der sogenannten Greencard – in den vergangenen Wochen die Einreise verweigert, die zwei Männer und eine Frau jeweils in Abschiebehaft gesteckt. Für Schlagzeilen sorgte auch die Abschiebung von Kilmar Ábrego García nach El Salvador, den US-Behörden als Gang-Mitglied einstuften. Auch er ist Inhaber einer Greencard, US-Gerichte nannten seine Abschiebung illegal. Dazu kommen laut US-Medien mindestens 1300 Studenten, deren Visa kassiert wurden – oft ohne Angaben von Gründen.
Wie in diesem Zusammenhang garantiert werden soll, dass Fußball-Fans aus allen Teilen der Welt im Sommer problemlos in die USA einreisen können, um ihr Team bei der Club-WM zu unterstützen, bereitet Experten Sorgen – angeblich aber nicht Fifa-Boss Infantino. "Die Welt wird hier willkommen sein", sagte der Schweizer bei seinem jüngsten Besuch im Weißen Haus. Es gebe entsprechende Garantien der US-Regierung.
Ob alle Sportlerinnen und Sportler zu den Spielen nach LA reisen können? Die frisch gewählte IOC-Präsidentin Kirsty Coventry wurde direkt dazu befragt. "Wir werden nicht von unseren Werten (...) der Solidarität, die sicherstellt, dass jede Athletin und jeder Athlet, der sich für die Olympischen Spiele qualifiziert, auch die Möglichkeit hat, an den Olympischen Spielen teilzunehmen und während der Spiele sicher zu sein, abweichen", antwortete die Simbabwerin.
Fußballerinnen aus Sambia trauen sich nicht, für Länderspiel die USA kurz zu verlassen
Schon jetzt hat die veränderte Situation bei der Einreise aber Auswirkungen auf aktive Sportlerinnen und Sportler. Die bei US-Clubs angestellten Fußballerinnen Barbra Banda, Racheal Kundananji, Prisca Chilufya und Grace Chanda etwa nahmen zuletzt nicht an den Länderspielen Sambias in China teil – aus Sorge, nicht wieder in die USA einreisen zu können.
Club-WM, WM, Olympia – alles Großveranstaltungen, die maßgeblich von Sponsoren finanziert werden. Die wirtschaftlichen Turbulenzen der vergangenen Wochen durch die Unsicherheiten bei Zöllen setzten zentrale Akteure massiv unter Druck. Verlässlichkeit und Planbarkeit sind für Investitionen von großer Bedeutung, gerade auch bei Marketing- und Sponsoringaktivitäten. Die Budgets dafür werden bei Gewinneinbrüchen aber auch gerne früh gekürzt.
Das hat insbesondere die Formel 1 erlebt, als sich – auch bedingt durch die weltweite Finanzkrise – 2008 und 2009 zahlreiche Sponsoren und Hersteller wie Honda, BMW und Toyota aus der Königsklasse des Motorsports verabschiedeten oder wie Renault ihre Anteile massiv verkleinerten. Gerade die Automobilbranche ist derzeit ein Ziel für die Zölle, die 25 Prozent auf Einfuhren von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen gelten weiterhin und sind von der Trump-Regierung nicht, wie in anderen Bereichen, zunächst ausgesetzt worden.
Auswirkungen sind kompliziert
Mehrere US-Medien wie das Portal The Athletic beschäftigten sich deswegen zuletzt eingehend mit den möglichen Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Formel 1. Quintessenz: Es ist kompliziert. Viele Teams haben ihre Basis in Europa, einzig Haas firmiert derzeit als Rennstall mit Sitz in den USA. Der Einstieg von General Motors mit der Marke Cadillac steht erst noch bevor. Auch die Partnerschaft von Ford als Motorenbauer für das Red-Bull-Team greift erst von der kommenden Saison an.