Raumfahrt
US-Raumkapsel dockt erfolgreich an Internationale Raumstation ISS
Nach rund 20 Stunden: SpaceX-Kapsel landet mit zwei US-Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS. Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley sollen dort einen Monat bleiben.
dpa
So, 31. Mai 2020, 17:00 Uhr
Panorama
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Am Samstag hatte die Raumkapsel mit einer "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral abgehoben. "Geschichte ist geschrieben worden", kommentierte die Nasa per Kurznachrichtendienst Twitter. Nasa-Chef Jim Bridenstine sprach von einem "wundervollen Tag". US-Präsident Donald Trump feierte den Start als "heldenhafte Tat". Die kommerzielle Raumfahrt sei die Zukunft. "Ein neues Zeitalter amerikanischen Ehrgeizes hat jetzt begonnen."
Ein erster Startversuch war am Mittwoch wegen schlechter Wetterbedingungen kurz vor dem Start abgebrochen worden. Auch vor dem zweiten Versuch hatten die Bedingungen zunächst nur mäßig ausgesehen, dann hatten sich die Wolken aber rechtzeitig verzogen und das Kontrollzentrum gab grünes Licht: "Lasst uns diese Kerze anzünden!" Es sei ihnen eine Ehre, sagte Behnken aus dem "Crew Dragon" und zeigte gemeinsam mit Hurley die Daumen nach oben. "Wir werden aus dem Weltraum wieder mit euch sprechen." Weltweit war der "LaunchAmerica" betitelte Test mit Spannung erwartet worden.
Kurz nach dem erfolgreichen Start des "Crew Dragon" landete die erste Raketenstufe sicher aufrecht auf dem Schiff "Of Course I Still Love You" (auf Deutsch etwa: Natürlich liebe ich dich noch) im Atlantik vor der US-Küste. Die Landung und Wiederverwendung von Raketenstufen und Raumkapseln ist ein wichtiger Teil der Strategie des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX. Schon mehrfach gelangen Landungen von Raketenstufen auf Schiffen sowie auf Land.
Bei "LaunchAmerica" handelt sich um den letzten Flugtest für den von SpaceX entwickelten "Crew Dragon". SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert. Wegen der Corona-Pandemie war der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat Florida, wo normalerweise Besucher bei Starts zuschauen dürfen, stark eingeschränkt. US-Präsident Trump und Vizepräsident Mike Pence waren aber angereist.
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.
Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl Trumps zum Präsidenten wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.
Es seien derzeit schwierige Zeiten für die USA, sagte Nasa-Chef Bridenstine. Das Land ist besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen, zudem gibt es derzeit Massenproteste nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis. Er hoffe, sagte Bridenstine, dass der erfolgreiche Start "jedem die Möglichkeit gibt, über Menschlichkeit nachzudenken".
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