US-Fußballer starten mit starken Anti-Rassismus-Gesten
MLS-Fußballer dürfen als erste Sportler einer der großen US-Ligen wieder ihren Beruf ausüben – die Aufmerksamkeit nutzten sie.
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"Es war sehr kraftvoll, meine Faust zu erheben und mit so vielen Menschen auf dem Platz zu stehen, die versuchen, in diesem Land etwas zu verändern. Und das ist es, was wir tun müssen", sagte Inter-Spieler Juan Agudelo nach der 1:2-Niederlage. Vor dem Anpfiff gingen die Profis von Miami und Orlando sowie die Referees am Mittwochabend (Ortszeit) ein zweites Mal auf ein Knie – die Geste, mit der Football-Quarterback Colin Kaepernick einst gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und Rassismus protestierte. Auf TV-Bildern waren keine Spieler zu sehen, die stehen blieben.
Davor hatte es die gemeinsame Aktion der Teams mit schwarzen Fußballern der anderen Teams gegeben – mit der wohl politischsten aller Gesten: Bereits 1968 hatten die afroamerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt während der Siegerehrung mit ihrer geballten Faust protestiert. "Bei diesem Protest geht es darum, für Rassengleichheit und Menschenrechte zu kämpfen", sagte Organisator Justin Morrow vom FC Toronto. Der Verteidiger steht der Vereinigung Black Players for Change (Schwarze Spieler für Wandel) vor. Die Vereinigung hat die Liga dazu aufgefordert, unter anderem eine Abteilung für Vielfalt zu installieren, Coachings gegen Diskriminierung durchzuführen und die kulturelle Bildung auszubauen. "Jeder auf der Welt sollte ein paar Minuten innehalten und an unsere Kinder denken und ihnen beibringen, wie man ein besserer Mensch ist und eine bessere Welt schafft", sagte der portugiesische Europameister Nani.
Alle Fußball-Teams sind wie zuletzt beim Basketball-Finalturnier in Deutschland in einer großen Blase, die allerdings deutlich größer ist als in München. Die Mannschaften wohnen und spielen – wie auch bald die Basketball-Teams der NBA – auf dem Gelände des ESPN Wild World of Sports im Vergnügungspark Disney World in Florida. Nach dem Wettbewerb mit dem Finale am 11. August soll die nach zwei Spieltagen unterbrochene reguläre MLS-Saison fortgesetzt werden. Sportlicher Anreiz: Die Punkte aus den Gruppenspielen zählen für die reguläre Saison, der Sieger erhält zudem ein Ticket für die Concacaf-Champions-League.
Schon vor dem Start in den Wettkampf musste der FC Dallas wegen zahlreicher Coronavirusfälle im Team auf die Teilnahme verzichten. Weil inzwischen auch bei Nashville SC mindestens neun Profis mit dem Virus infiziert sind, wurde die Partie gegen Bastian Schweinsteigers Ex-Club Chicago Fire abgesagt. Zuschauer sind bei den Spielen nicht erlaubt.