Forderungen an die Politik

Landwirte protestieren am Mittwoch zwischen Sulz und Kippenheim

Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) hat erneut zu Protesten aufgerufen. Auch zwischen Sulzer Kreuz und Kippenheim wird heute demonstriert. Was die Bauern fordern, erzählt Klaus Dorner.

Saskia Rohleder
Mi, 8. Jan 2025, 9:30 Uhr
Lahr

Facebook Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen

Im Januar 2024 gab es bereits ein Mahnfeuer der Landwirte am Sulzer Kreuz. | Foto: Heidi Fößel — 1/2
Im Januar 2024 gab es bereits ein Mahnfeuer der Landwirte am Sulzer Kreuz. Foto: Heidi Fößel

Klaus Dorner | Foto: Reiner Beschorner — 2/2
Klaus Dorner Foto: Reiner Beschorner

BZ: Herr Dorner, der BLHV hat für diesen Mittwoch, 8. Januar, erneut zu Bauernprotesten aufgerufen. Zwischen dem Sulzer Kreuz und Kippenheim ist ebenfalls ab 17 Uhr eine Aktion. Planen Sie mit genau so vielen Teilnehmenden wie im vergangenen Jahr?

Wir rechnen mit etwa 100 Teilnehmenden, ein bisschen weniger als im vergangenen Jahr. Wir können aber nicht abschätzen, wie viele Menschen durch Aufrufe in den Sozialen Medien dazukommen. Der Aufruf im vergangenen Jahr wurde gut aufgenommen, auch seitens der Bevölkerung. Die Unzufriedenheit der Bauern besteht nach wie vor.

BZ: Was wollen Sie mit dem diesjährigen Protest erreichen?
Wir möchten an die Landwirtschaft erinnern, gerade auch im Hinblick auf die anstehenden Bundestagswahlen. Es wurde viel von Bürokratieabbau geredet, aber es ist nicht viel passiert. Das anstehende EU-Mercosur-Abkommen setzt uns zudem unter Druck. Diese billig produzierten Agrarprodukte aus dem Ausland werden zu ganz anderen Standards produziert, als wir es hier vor Ort tun. Wir müssen dann preislich mit Ländern konkurrieren, die neben günstigeren Produktionsstandards zusätzlich keinen Mindestlohn haben. Das ist nicht fair. Darauf möchten wir die Bevölkerung vor Ort aufmerksam machen. Vor allem aber auch die Parteien, die demnächst die neue Bundesregierung in Berlin bilden werden.

BZ: Was konnten Sie bei den Protesten im vergangenen Jahr erreichen?
Wir haben die sogenannte Grüne Nummer, also die Grünen Kennzeichen für steuerbefreite Fahrzeuge, behalten. Diese gilt für unsere landwirtschaftlichen Fahrzeuge. Im Zuge der Beendigung der vergangenen Proteste wurden uns Bürokratieabbau und faire Wettbewerbsbedingungen versprochen. Hier ist jedoch bislang kaum etwas passiert. Aus diesem Grund besteht immer noch Unzufriedenheit.

BZ: Ist im Verkehrsraum Lahr wieder mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen?
So stark wie im letzten Jahr wird der Verkehr nicht behindert werden. Wir planen keine Blockaden an Kreisverkehren oder ähnlichem. Aufgrund der geringen Fahrgeschwindigkeit unserer Fahrzeuge und Schleppern kann es aber zu Verzögerungen im Straßenverkehr kommen, vor allem an An- und Abfahrten.

Klaus Dorner (56) betreibt einen Landwirtschaftsbetrieb, ist Vorsitzender des BLHV-Kreisverbands Lahr, Ortsvorsteher in Kippenheimweiler und Gemeinderat. Weitere Infos zu den Protesten gibt es unter http://www.blhv.de und auf Seite 5.