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UNTERM STRICH: Vorsicht, Mett!

Warum ein Wurf mit einem Wurstbrötchen doppelt riskant ist / Von Jonas Hirt.  

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Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine ganz normale Fehde unter Autofahrern. Ein 21-Jähriger will bei Koblenz auf die Autobahn auffahren. Dabei wird er laut Polizei von einem anderen Fahrer geschnitten. Eine Situation, wie sie sich alltäglich auf deutschen Straßen ereignet. Delikat ist allerdings, was danach passiert. Der Geschnittene will das andere Auto überholen. Auf einmal fliegt ein Mettbrötchen auf sein Fahrzeug.

Geworfen hat es der Beifahrer des anderen Wagens. Zudem soll er auch den Mittelfinger gezeigt haben. Freilich – der Wurf stellt hier die größere Beleidigung dar. Man kann den Gegner ja noch mit Dreck bewerfen (sprichwörtlich). Aber mit Mett – das ist gar nicht nett. Egal, ob mit oder ohne Zwiebeln auf der Streichwurst. Ob das Brötchen diese Gemüsebeilage enthielt, konnte die Polizei nicht mehr klären. Darauf konzentrierten sich die Ermittlungen auch nicht, gleichwohl droht dem Mettwurst-Werfer jetzt ein Strafverfahren. Interessanter ist: Steckt hinter dem Wurf der Wurst mehr?

Vor kurzem veröffentlichte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einen Bericht zur Lebensmittelsicherheit. Das Ergebnis dürfte einigen Verbrauchern im Hals stecken bleiben. Mettwurst kann demnach auch dann gefährlich sein, wenn sie nicht als Wurfwaffe zweckentfremdet wird, sondern gegessen. So soll sie zahlreiche Krankheitserreger in sich tragen. In jeder achten von 7000 Proben fanden Prüfer Listerien. Diese können eine Infektion auslösen. Doch nicht genug. Zum Teil fanden Kontrolleure auch Bakterien, die zur Darminfektion Ehec führen könnte. Mettliebhabern könnte der Appetit auf die Wurst vergehen.

Ebenso wie die Zwiebelfrage wird auch unklar bleiben, ob der angebliche Wurstwerfer die Studie kannte und sich deshalb des Brötchens entledigte. Immerhin endete der Streit auf der Straße versöhnlich. Beide Fahrer fuhren zur Polizei. Vielleicht sind sie ja anschließend noch zusammen weitergezogen, um etwas zu essen.

Ressort: Kolumnen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 15. November 2018: PDF-Version herunterladen

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