UNTERM STRICH: Training für 300 Muskeln
Am Weltlachtag ist Griesgrämigkeit streng verboten / Von Niklas Arnegger.
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Beim Lachyoga steht aber die Gesundheit im Vordergrund; der Frieden ist nur schmückendes Beiwerk. Denn die Gesundheit ist das Wichtigste, was nicht nur Oma und Opa, sondern auch alle Selbstoptimierungswahnsinnigen wissen. Lachen, sagen bewusste Lacherinnen und Lacher, verbessere die Lungenfunktion, blase Sauerstoff ins Hirn und massiere die inneren Organe. Es fördere die Immunabwehr, erzeuge Glückshormone und baue Schmerzen ab. Lachen beschäftige 300 Muskeln. Das müssen andere Leistungssportarten erst mal schaffen.
Neu ist das nicht: Ein Laugh-in kannten schon die alten 68er. Bloß schrieben sie es irgendwie anders, ungefähr wie love-in, wenn ich mich nicht irre. Dabei entwickelten deutlich mehr als 300 Muskeln ihre segensreiche Kraft, es machte Spaß und dem Weltfrieden diente es sowieso.
Und der Humor? Nun, Lachyoga darf – wo kämen wir sonst hin? – total humorfrei ablaufen. Lachen geht nämlich mit und ohne Humor. Umgekehrt ebenso. Sowieso litten Großhumoristen wie Wilhelm Busch oder Buster Keaton unter Depressionen. Lachen entspringt auch nicht unbedingt guter Laune. Es gibt das hämische, das böse Lachen. Umgekehrt muss Weinen keine Reaktion auf Schmerz und Trauer sein. Weinen kann man auch vor Rührung und Glück. Einen Weltweintag hat bisher aber keiner gefordert. Kommt aber noch – samt öffentlichem Rotz- und Wasserheulen im Stadtpark. Herrschte an dieser Stelle kein Kalauerverbot, würden wir darauf aufmerksam machen, dass es gerade in unserer Region viele Weinprinzessinnen gibt, aber keine einzige Lachprinzessin. Auch das muss sich ändern.
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