UNTERM STRICH: Subali kann nicht, was er können soll
Warum in Nürnberg ein Löwe eingeschläfert werden könnte / Von Sebastian Kaiser.
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Derzeit wird das Pärchen auf seine Zeugungsfähigkeit hin untersucht. Die Löwin steht im Zuchtprogramm ihrer seltenen Art auf Rang fünf der genetisch wertvollen Tiere. Vieles spricht also dafür, dass Subali nicht kann, was er können soll.
Deshalb wird es nun eng für ihn. Bestenfalls muss er den Tierpark verlassen – sollte sich allerdings in einem anderen kein Platz für ihn finden, dann wird er eingeschläfert. Populationsmanagement nennt sich das in der Fachsprache.
Zoodirektor Dag Encke sieht die aufkommende Diskussion darüber gelassen. "Ich kann darin keinen ethisch-moralischen Unterschied sehen gegenüber anderen Gründen, die wir sonst für das Töten von Tieren heranziehen." Schließlich würden ausschließlich junge und kerngesunde Tiere gegessen, die millionenfach geschlachtet würden. "Ich sehe keinen qualitativen Unterschied, was das Leben von einem Schwein und das Leben von einem Löwen betrifft", sagte Encke der Süddeutschen Zeitung.
Nun ist es mit der Moral im Umgang mit Tieren nicht immer weit her, beim Essen schon gar nicht. Der Mensch isst schließlich, was er ist, meist ohne zu fragen, was das am Ende aus ihm macht.
Wie es indes um die Lebensqualität des armen Subali steht, wer weiß das schon. Vielleicht ist am Ende ein Zoo auch nicht der richtige Ort für Intimitäten, wo dort doch jeder zusehen kann. Für ihn jedenfalls ist zu hoffen, dass es zum Schlimmsten nicht kommt. Es wird sich doch ein Plätzchen finden lassen.
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