UNTERM STRICH: Schiffe aufspüren
Ein junger IT-Student ortet die Jets und Yachten russischer Oligarchen / Von Ines Alender.
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Sendet man im Messengerdienst Whatsapp den Standort an einen seiner Kontakte, kann dieser sehen, wann und ob man da ankommt, wo man hinwill. Es gibt Tracking-Programme für Frauen, die alleine joggen gehen, aber aus Sicherheitsgründen gerne überwacht werden möchten. (Funktioniert natürlich ganz gendergerecht auch anders herum, wer weiß, ob die Joggingrunde mancher Männer wirklich zehn Kilometer lang ist). Und dann gibt es inzwischen das Kinder-Tracking. Per digitaler Uhr erfahren Eltern so, ob das Kind morgens sicher in der Grundschule angekommen ist oder nicht.
In Kriegszeiten gewinnt das Tracking allerdings noch eine ganz andere Bedeutung. Laut Recherchen des ZDF hat ein 19-jähriger IT-Student aus Florida Twitter-Accounts angelegt, um die Privatjets und Yachten von Russlands Oligarchen aufzuspüren. "Seit dem 11. September müssen Flugzeuge ihre Koordinaten und Standortdaten durch den eingesetzten Transponder übermitteln", sagt Jack Sweeney laut ZDF. Von Webseiten und Firmen greift Sweeneys Programm diese Daten ab, anschließend postet er sie auf Twitter. Während die 427 000 Follower von @RUOligarchJets das ziemlich spannend finden dürften, sind die Abramowitschs dieser Welt davon wahrscheinlich ähnlich begeistert, wie die meisten Grundschüler, wenn Mama kurz vor dem Schulglockenläuten durch die Uhr säuselt: "Na, angekommen, mein Schatz?"
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