UNTERM STRICH: Polizisten haben niemals frei
Bei einem Betriebsausflug in Waldshut erspäht ein Beamter Drogen / Von Moritz Lehmann.
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Die Beamten wiederum sind sehr wohl dazu verpflichtet, Straftaten anzuzeigen – auch wenn sie nicht im Dienst sind. Wer sich illegalen Aktivitäten hingibt, sollte darauf achten, dass dies kein Polizist mitbekommt. Auch wenn die Legalisierung von Marihuana immer wieder diskutiert wird: Der Stoff ist und bleibt illegal. Das wiederum erschwert es Kiffern, diesen zu beschaffen. Dabei braucht eine Hanfpflanze nicht viel, um zu gedeihen – neben viel Wasser vor allem Sonne.
Diese Überlegung wurde einem 24-Jährigen in Waldshut-Tiengen zum Verhängnis. Auf seiner Dachterrasse baute er Marihuana an, allerdings nur bis zum vergangenen Freitag. Ein Betriebsausflug der örtlichen Polizei führte die Beamten in Zivil Ende September zu einer Sehenswürdigkeit, die zum Schutz von Persönlichkeitsrechten nicht genannt wird. Diese Sehenswürdigkeit ermöglicht einen schönen Blick über die Stadt – und auf die Dachterrasse des jungen Mannes. Ein Beamter erblickte dort zwei hüfthohe Marihuana-Pflanzen und kam seiner Pflicht nach.
Am Freitag wurde die Wohnung des 24-Jährigen durchsucht. Neben den beiden Pflanzen fand die Polizei 40 Gramm Marihuana und eine geringe Menge Amphetamine. Die Polizei geht nicht davon aus, dass der Mann damit handeln wollte. Eine Anzeige wegen unerlaubten Anbaus von Betäubungsmitteln erwartet ihn dennoch. Hätte er sich vertrauensvoll an einen Journalisten gewandt, hätte ihm dieser sagen können: Sonne hin oder her, aber auf dieser Dachterrasse Marihuana anzubauen, ist wirklich keine gute Idee.
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