Unterm Strich
Warum die Modekette H&M tonnenweise Neuware verbrennen lässt
Klamotten in Flammen
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Nun enthüllt der dänische Fernsehsender TV2, dass der Konzern gleichzeitig seit Jahren nagelneue Kleider verfeuern lässt. So hat der Sender heimlich gefilmt, wie mehrere Tonnen Neuware mit Preisschildern in die Verbrennungsanlage eines Wärmekraftwerkes in der dänischen Stadt Roskilde gefahren und dort "verwertet" werden. Auch Ex-Mitarbeiter der Anlage bestätigten dies. Auf eine erste Anfrage reagierte H & M Dänemark verstockt. Als die Beweislast erdrückend wurde, gab man immerhin zu, dass Kleider aus dem Verkehr gezogen werden. Jedoch nur, wenn sie Wasserschäden aufwiesen, von Schimmel befallen seien oder wenn Chemikaliengrenzwerte (etwa Blei) überschritten würden.
Die hartnäckigen TV-Schnüffler aber ließen nicht locker und testeten einige der zur Verbrennung verschickten Kleider. Der Bleigehalt betrug gerade mal ein Zehntel des dänischen Grenzwertes. Wasserschäden? Fehlanzeige. Bakterienbefall? Null. "Wir gehen oft weiter als das Gesetz vorschreibt, weil unsere Kunden sich sicher mit unseren Produkten fühlen sollen", sagte nun eine H&M-Sprecherin. TV2 kontert: "Einen viel höheren Bleigehalt haben wir im Reisverschluss einer anderen H & M-Jeans festgestellt. Die haben wir aber in einer Filiale in Kopenhagen gekauft. Der Bleiwert entsprach da einem Siebtel des Grenzwertes." Experten verweisen auf einen anderen Grund für das Feuer: Es werde schlicht zu viel und für kurzzeitige Trends produziert – unter Einsatz großer Mengen Billigarbeit, Rohstoffen, Wasser und Energie. Warum gibt das die Modekette nicht einfach zu?
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