UNTERM STRICH: Hippos im Oberrhein – warum nicht?
Flusspferde lebten deutlich länger in der Region als bisher gedacht / Von Sonja Zellmann.
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Was die Hippos im Rhein machen? Haben sie sich verlaufen? Oder gehören sie zu einer invasiven Art und sind aus Versehen in einer aus Afrika importierten Kokosnusskiste in Deutschland gelandet? – Nein, nichts von alldem. Die Szene ist, Sie vermuteten es schon, frei erfunden.
Aber, wer weiß, es hätte möglicherweise so kommen können wie beschrieben. Ein Forscherteam hat jetzt herausgefunden, dass noch vor 30 000 Jahren Flusspferde im Oberrheingraben gelebt haben. Also praktisch vor kurzem. Bislang war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass die wärmel iebende Art bereits am Ende der letzten Warmzeit vor etwa 116 000 Jahren ausgestorben sei. Hunderte Knochenfunde wurden ausgewertet, um zu der neuen Erkenntnis zu kommen, dass die Dickhäuter sich, anders als gedacht, "gut an die Temperaturen und Umweltverhältnisse im kaltzeitlichen Oberrheingraben" anpassen konnten. So hat es der Generaldirektor der an den Forschungen beteiligten Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, Wilfried Rosendahl, laut dpa gestern formuliert.
Den Übergang von warm zu kalt hatten die Flusspferde bereits überstanden, warum also hätten sie nicht auch den Wandel zur jetzigen Warmphase überleben sollen? Das ist hier nicht befriedigend zu beantworten. Sicher ist, dass viele Arten in jener Zeit des Klimaübergangs ausgestorben sind – ein Zusammenspiel mit trauriger Aktualität. Heute ist das Flusspferd in Afrika vom Aussterben bedroht. Vielleicht könnte man am Oberrhein zur Arterhaltung eine Population ansiedeln? Schließlich hat es dem Tier in der Region auch schon zu kälteren Zeiten gefallen.
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