UNTERM STRICH: Der undankbare Igel
Warum man mit gutgemeinten Taten vorsichtig sein sollte / Von Michael Saurer.
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Dem hat er 2004 das alte Familienschloss Marienburg überschrieben, das Sohnemann 2018 so mir nichts, dir nichts dem Land Niedersachsen weiterverschenken wollte. Seither versucht Ernst August alles, um die Schenkung rückgängig zu machen. Wegen groben Undanks.
Dass gute Taten nicht immer belohnt werden, musste auch eine Frau im rheinland-pfälzischen Landau in der vergangenen Woche erleben. Die Frau rettete einen Igel, der vor ihr die Landstraße überquerte, davor, überfahren zu werden. Sie trug ihn behutsam in ihr Auto, um ihn woanders wieder auszusetzen.
Weil sie ihre kranke Mutter aber zuerst nach Hause bringen musste, verzögerte sich das Aussetzen. Genug Zeit für den Igel, seiner Neugier und Abenteuerlust freien Lauf zu lassen. Das Stacheltier begab sich auf Erkundungstour im Auto und entdeckte einen schmalen Eingang, der in die Innereien des Fahrzeugs führte. Irgendwo unter der Innenraumverkleidung fand er ein gemütliches Plätzchen, igelte sich ein und machte keine Anstalten, dort wieder hervorzukommen. Jedenfalls nicht im Winter, und aus Igelsicht kann man das ja nachvollziehen.
Wahrscheinlich hätte er dort auch den Winterschlaf verbracht, hätte die Frau nicht in ihrer Verzweiflung die Polizei gerufen. Ein "technisch versierter Bekannter", so schreiben es die Beamten im Polizeibericht, habe die gesamte Innenraumverkleidung abmontieren müssen, um des vierbeinigen Entdeckers habhaft zu werden. Wahrscheinlich bleibt die Frau auf den Kosten dafür sitzen. Den Igel wegen groben Undanks zu belangen, scheiterte. Wahrscheinlich schlief er schon.
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