UNTERM STRICH: Blendender Nachbar
Beim Bundesrechnungshof in Potsdam brennt Tag und Nacht Licht / Von Jannik Jürgens.
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Was ging da vor? Arbeiteten die Beamten bis tief in die Nacht? Schwer vorstellbar. Auf nächtliches Klingeln gab es keine Reaktion. Sarlak, der beim Lesen vor dem Einschlafen seit Monaten seine Nachttischlampe nicht mehr braucht, fand: "Das ist Verschwendung." Und zwar von Steuergeldern. Moment, werden Sie denken, da gibt es doch eine Behörde, deren Aufgabe es ist, andere Behörden zu prüfen und so Verschwendung zu vermeiden. Genau, der Bundesrechnungshof. Der wird da schon eingreifen. Nun ahnen Sie vielleicht, wer Sassan Sarlaks Nachbar ist: der Bundesrechnungshof.
Ein Sprecher bestätigte den Sachverhalt: "Seit mehreren Monaten lässt sich die Beleuchtung in einem Gebäudeteil der Außenstelle Potsdam nicht abschalten." Und: "Verschiedene Fachfirmen haben versucht, den Fehler zu beheben, bislang ohne Erfolg." Im Netz gab es schnell mehr oder weniger gute Ratschläge: Sicherung raus, Lampen rausdrehen, ein Kommentator riet gar zum Luftgewehr. Allesamt keine beamtentauglichen Vorschläge. Das Problem liegt tiefer: Die Flurlichter lassen sich nicht durch einen einfachen Schalter ein- und ausschalten. Nach einer aufwändigen Modernisierung werden sie elektronisch gesteuert. Augenscheinlich klappt das nicht, mehrere Schaltkreise müssen defekt sein, mutmaßte der Sprecher. Doch er hatte auch eine gute Nachricht: Die 33 Leuchten seien mit Energiesparlampen ausgerüstet, was den laufenden Betrieb verhältnismäßig kostengünstig mache.
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