UNTERM STRICH: Als die Kickers verloren gingen
Das Auslosen von Fußballspielen hat seine Pannentradition / Von Frank Zimmermann.
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Baresel in den 70er- und 80er-Jahren und später Selbherr waren die Vorsitzenden des DFB-Ligaausschusses, die mit ernster Miene, Würde, seriösem Schlips und zu hundert Prozent glamourfrei, aber zuverlässig ihres Amtes walteten. Ihre Aufgabe war es, die Auslosung der Pokalspiele zu kontrollieren, also den Glücksfeen auf die Finger zu schauen.
Am Montag passierte den Herren der Uefa ein Malheur bei der Auslosung zur nächsten Champions-League-Runde. Auch Baresel stand diesbezüglich vor 35 Jahren der Schweiß auf der Stirn. Die Ziehung musste damals wie auch am Montag wiederholt werden. 1986, weil eine Begegnung zur Ziehung ausstand, aber nur ein Verein im Losgefäß übrig war. Baresel hatte, sicher aus Versehen, die Stuttgarter Kickers unter den Tisch fallen lassen.
Solche Pannen haben Tradition. In den 90er-Jahren ging man von Röhrchen, die an Brausetablettendosen erinnerten, zu Kugeln über, deren Hälften es aufzudrehen galt. Glücksfee Astrid Kumbernuss, als Kugelstoß-Olympiasiegerin bewandert mit Kugeln, hielt zwei aufgedrehte – leere – Hälften in Händen. Vor laufender Kamera begab man sich auf die Suche nach dem fehlenden Vereinsnamensschild – und wurde im Papierkorb fündig. Legendär auch, wie Hermann Selbherr, offenbar ohne die Kraft der Kugelstoßerin, verzweifelt und gleich mehrfach an Kugelhälften drehte und drehte.
Hätte eine Maschine die Auslosung vornehmen sollen? So wie jene für die Ziehung der Lottozahlen, die mit einem Greifarm aus der gläsernen Trommel gefischt wurden. Wobei, auch dieses Gerät ging ab und an, vor Millionen TV-Zuschauern, in die Knie. Und automatisches Auslosen ging schon im Vorfeld der WM 1982 in Spanien schief, man kehrte dann zu den guten alten Loskugeln zurück.
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