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Überirdisch zugemüllt

Schrott im All gefährdet die Raumfahrt. Radaringenieure warnen vor Geisterfahrern im Orbit.  

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Hochspannung, Strahlengefahr. Der Senderaum in der Kuppel ist jetzt für Besucher tabu. Die beiden mehr als mannshohen Röhren, umhüllt von einem dicken Bleimantel und eingezäunt in einen Faradayschen Käfig, werden angewärmt. In ein paar Stunden geht es los. Dann spähen sie wieder hinaus in den Orbit. Fliegt da etwas, was da nicht fliegen darf? Droht ein Crash?
Die Europäische Weltraumagentur ESA hat ein unbekanntes Objekt geortet, sehr wahrscheinlich Weltraumschrott, es könnte ihren Umweltsatelliten Envisat treffen. Ein Fall für das Großradar Tira, das in Wachtberg südlich von Bonn steht. Ludger Leushacke und seine Kollegen sollen die Lage klären. Sie werden das Objekt mit Radarwellen aufspüren und seine Spur verfolgen. Falls Envisat irgendetwas in die Quere kommt, muss der mit 2,3 Milliarden Euro bisher teuerste Satellit der ESA ausweichen. Es wäre nicht das erste Mal.
Auf den Hauptverkehrsstraßen im All wird es gefährlich eng und unübersichtlich. Im erdnahen Weltraum schwirren rund 18 000 Objekte mit mehr als zehn Zentimetern Größe herum. Ihr Durchschnittstempo liegt bei etwa 28 000 Stundenkilometern. Dabei gibt es nur 900 aktive Satelliten. Der Rest ist Müll: ausrangierte Satelliten, abgebrannte Raketenstufen, Trümmer, ...

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