Notlage
Turmfalke bleibt zwei Stunden im Münsterturm hängen
Ein ungewöhnlicher Gast hat den Turmwart im Freiburger Münster überrascht: Ein junger Turmfalke hatte sich in das Innere des Turms verirrt und fand den Weg zurück nach draußen nicht mehr.
Mo, 11. Apr 2016, 17:05 Uhr
Freiburg
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"Der Jungvogel ist wahrscheinlich von oben in den Turm geflogen. Dann gibt es noch eine Seite, die offen ist. Aber der Vogel hat lange Zeit an der falschen Seite probiert herauszufliegen", erzählt Peter Kopp, leitender Mesner des Freiburger Münsters. Er war gemeinsam mit der Feuerwehr vor Ort, als der Vogel im Münsterturm gefangen war. Viel helfen konnten die Anwesenden allerdings nicht: "Die Feuerwehr war da, um zu prüfen, ob das Tier sich irgendwo verheddert hat und gerettet werden muss. Da das nicht der Fall war, wollte man erst mal abwarten, ob es den Weg nach draußen von alleine findet."
Auch die Polizei konnte laut Pressesprecher Walter Roth nicht eingreifen. Nach ungefähr zwei Stunden vergeblicher Versuche habe der Turmfalke den Weg zurück ins Freie dann selber gefunden, erzählt Peter Kopp.
Ein Fremder ist der Turmfalke am Münsterturm nicht. Schon lange sei bekannt, dass sich dort ein Turmfalkennest befindet, so Kopp. Vor einigen Jahren habe es bereits einen ungewöhnlichen Zwischenfall gegeben. Damals habe sich ein Turmfalke im Taubenschutznetz verhakt. Eigens zum Schutz der Turmfalken wurde dieses an einer Stelle nun entfernt, berichtet Kopp. Generell sind die Turmfalken in Freiburg relativ weit verbreitet. "In fast jedem geeigneten Kirchturm in Freiburg sind Turmfalken angesiedelt. Und das sind viele, denn prinzipiell ist der Turmfalke relativ anspruchslos", sagt Matthias Schmidt, Experte für Gebäudebrüter beim Naturschutzbund Freiburg.
Ungebetene Gäste sind die Turmfalken beim Münster nicht. Im Gegenteil: Peter Kopp ist froh, dass die Turmfalken die Tauben teilweise abschrecken. Vom Naturschutzbund Freiburg hat das Münster im Jahr 2008 die Plakette "Lebensraum Kirchturm" verliehen bekommen. Denn nicht nur Turmfalken, auch Fledermäuse leben hier. Und mit der Toleranz gegenüber den Tieren leiste die Kirche ja auch einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung, meint Matthias Schmidt und lacht.
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