Naturwissenschaft
Tübinger Forscher entdecken ausgestorbene Riesenschildkröte
Sie zählt zu den größten bekannten Süßwasserschildkröten, die je auf der Erde lebten. Die entdeckte Art existierte vor mindestens 9000 Jahren. Benannt wurde sie nach einer Figur von Stephen King.
dpa
Fr, 15. Mär 2024, 19:00 Uhr
Panorama
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Mit einer Panzerlänge von etwa 180 Zentimetern gehöre die Art zu den größten Süßwasserschildkröten weltweit. Benannt wurde sie nach der Riesenschildkröte Maturin – Romanfigur des Bestsellerautors Stephen King. "Maturin ist in den Romanen und Filmen Kings für die Entstehung des Universums verantwortlich", so Ferreira. Ein Teil des Unterkiefers der Schildkröte wurde von Goldgräbern im brasilianischen Porto Velho in einem Steinbruch entdeckt.
"Auch aus der Vergangenheit kennen wir nur wenige in Süßgewässern lebende Schildkröten, die eine Panzerlänge von 150 Zentimetern überschritten haben", so Ferreira. "Zuletzt sind solche großen Tiere vor allem aus dem Miozän, der Zeit vor etwa 23 bis 5 Millionen Jahren, bekannt." Aufgrund verschiedener Merkmale geht das Forschungsteam von einer Verwandtschaft mit der Dickkopf-Amazonas-Schildkröte sowie von einer fleischlichen und pflanzlichen Ernährung aus.
Was zum Aussterben der Art geführt hat, wissen die Forscher nicht. "Bereits vor etwa 12.600 Jahren besiedelten Menschen das Amazonasgebiet", sagt Ferreira. Man wisse zudem, dass große Landschildkröten seit dem Paläolithikum auf dem Speiseplan von frühen Menschen stünden. Ob auch die – aufgrund ihrer Beweglichkeit deutlich schwerer zu fangenden – Süßwasserschildkröten den frühen Menschen zum Verzehr dienten, sei unklar. Ebenso unsicher sei laut Ferreira, ob Peltocephalus maturin – gemeinsam mit der südamerikanischen Megafauna – zum Opfer der menschlichen Ausbreitung wurde.
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