Trotz Höhenangst hoch auf 800 Meter

20 Kinder heben in Kirchzarten mit zwei Segelflugzeugen ab und bleiben sechs Minuten in der Luft.  

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Bereit zum Start: Marlon, 11, aus Freiburg sitzt in einer ASK-13.  | Foto: Philipp Schulte
Bereit zum Start: Marlon, 11, aus Freiburg sitzt in einer ASK-13. Foto: Philipp Schulte
. Drei bis vier Sekunden und 18 bis 20 Meter benötigt das Segelflugzeug, um abzuheben. Eine Seilwinde am anderen Ende des Flugplatzes in Kirchzarten zieht die weiße ASK 13 mit der Aufschrift D-1783 in die Luft. Der Zweisitzer wiegt mehrere hundert Kilogramm und verfügt weder über Motor noch Turbinen. Deutlich steiler als ein Linienflugzeug hebt das Segelflugzeug an diesem Mittag gen Süden, nach Oberried ab. Der Start erfolgt wie bei einem Passagierflieger gegen den Wind.

An Bord befinden sich ein Pilot und Joshua, 12. Er ist einer von 20 Teilnehmern am Ferienprogramm des Kinder- und Jugendbüros der Gemeinde Kirchzarten. Das Segelflugzeug dreht nach dem Start nach links ab, das Seil klingt aus und fällt herunter. Nach dem Steigflug folgt der Horizontalflug. Der Flieger erreicht dabei eine Höhe von 800 Metern über Meereshöhe, das sind gut 400 Meter über dem Boden, hier im Dreisamtal.

Es geht Richtung Norden, auf den Ortskern von Kirchzarten zu. Das Flugzeug bleibt immer in Sichtweite des Segelflugplatzes. Der Himmel ist bewölkt, die Sonne ist nur als milchige Scheibe zu sehen. Bei komplettem Sonnenschein gibt es mehr Aufwind, aber auch so sieht der Rundflug vom Boden aus professionell aus.

Nach sechs Minuten landet das Segelflugzeug auf der mit Löwenzahn bewachsenen riesigen Wiese. Klappe auf, Joshua steigt aus der Maschine. Wie war’s? "Krass", sagt der Schüler. "Ich habe eigentlich ein bisschen Höhenangst." Fliegen aber sei nicht so aufregend für ihn, wie wenn er auf einem Aussichtsturm stehe. In der Luft, sagt er, habe er die Orientierung verloren und konnte die Umgebung nicht zuordnen. Das Segelflugzeug habe "sehr schräg" in der Kurve gelegen. Geflogen ist er in seinem Leben erst einmal, als er drei Jahre alt war, mit einem Linienflieger nach Portugal.

Joshua streift den Fallschirm ab, den ihm der Pilot vor dem Start angelegt hat, und kehrt zurück zu den anderen Kindern. Sie warten am Rand der Startbahn auf einer Bierbank. Die Zeit bis zu ihrem Flug vertreiben sie sich mit Lesen, Handydaddeln, Spielen und Urlaubsgeschichten. Zwei Maschinen haben die sieben Mitglieder des Breisgau-Vereins für Segelflug an diesem Tag bereitgestellt, um die Kinder im Alter von zehn bis 17 Jahren im 20-Minuten-Takt in die Höhe zu bringen. Am Tag zuvor besuchten die Kids den Flugplatz in Freiburg für die Theorie. Ein Betreuer vom Kinder- und Jugendbüro sagt: "Es ist das erste Mal seit Jahren, dass wir segelfliegen." Das sei "mega cool".
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