Trainingspartner von Boris Becker

ZISCH-INTERVIEW mit dem ehemaligen Tennisprofi und Trainer Oliver Neuendorff.  

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Ein Tennisball auf einem Feld.  | Foto: Federico Gambarini (dpa)
Ein Tennisball auf einem Feld. Foto: Federico Gambarini (dpa)

Profisportler oder Sportlerin zu sein, hat mit vielen Entbehrungen, Arbeit, Ausdauer und Kraft zu tun. Im Interview mit Zisch-Reporter Jaro Schindler aus der Klasse 4b der Johann-Peter-Hebel-Schule in Gundelfingen spricht der ehemalige Tennisprofi Oliver Neuendorff von seinen Erfahrungen als Profi. Mittlerweile arbeitet er als Trainer beim TC Gundelfingen.

Zisch: Wie war deine Laufbahn als Tennisprofi?

Neuendorff: Ich habe mit zehn Jahren angefangen, Tennis zu spielen. Schnell habe ich bemerkt, dass es mir leicht fällt, Tennis zu spielen. Direkt nach der Schule bin ich jeden Tag auf den Tennisplatz und habe stundenlang gespielt. Als ich 15 Jahre alt war, bin ich Bezirksmeister geworden – ohne eine einzige Trainerstunde. Ich habe mir alles selbst beigebracht. Mit 16 Jahren bin ich badischer Jugendmeister geworden. Dann habe ich mich auf der Tennisakademie IMG Academy in den USA bei Nick Bollettieri beworben. Da mir die finanziellen Mittel fehlten, die Gebühren zu bezahlen, wurde ich in ein spezielles Programm aufgenommen. Ich konnte in der Akademie trainieren, musste aber in der freien Zeit für Kost und Logis arbeiten. In der Akademie war ich zwei Jahre lang. Danach wurde ich an einen Verein in Heidelberg vermittelt und habe in der ersten und zweiten Bundesliga gespielt. In diesem Verein hat auch Boris Becker trainiert. Da Becker keinen Trainingspartner hatte, wurde ich als offizieller Partner verpflichtet. Später habe ich für einen Verein in Karlsruhe gespielt.

Zisch: Wie war dein Tagesablauf auf der Akademie?

Neuendorff: Ich habe am Vormittag bis zu vier Stunden trainiert. Dann gab es Mittagessen. In dieser Zeit habe ich in der Küche geholfen. Am Nachmittag fand nochmals eine Trainingseinheit statt. Am Abend habe ich geputzt, Schläger bespannt oder Autos gewaschen. Insgesamt habe ich sechs bis zehn Stunden am Tag trainiert. Mein Spruch lautete: Wenn ich mehr trainiere, wie alle anderen, dann werde ich besser sein. Rückblickend weiß ich nun, dass ich zu viel und zu einseitig trainiert habe.

Zisch: Wie lange warst du Tennisprofi?

Neuendorff: Ich habe bis ich 25 Jahre alt war professionell Tennis gespielt, dann habe ich parallel dazu angefangen, die Trainerausbildung als staatlich geprüfter Tennistrainer in München zu absolvieren.

Zisch: Wie lange hast du den Job als Tennistrainer schon?

Neuendorff: Mit 30 Jahren habe ich meine Karriere als aktiver Tennisspieler beendet und weiter als Trainer gearbeitet. Ich arbeite schon über 20 Jahre als Tennistrainer.

Zisch: Welche Hobbys hast du neben dem Tennis?

Neuendorff: Ich fahre Snowboard und Mountainbike, ich bin gerne in der Natur unterwegs, wandere und jogge, lese, mag es zu verreisen und koche sehr gerne.

Zisch: Hast du schon einmal gegen berühmte Tennisstars gespielt?

Neuendorff: Wie schon erzählt, habe ich als Trainingspartner mit Boris Becker gespielt. In den USA habe ich ein paar Wochen mit Vitas Gerulaitis, Andres Gomez und Jimmy Arias trainiert.

Zisch: Was war dein längstes und was dein bestes Match, die du gespielt hast?
Neuendorff: Mein längstes Match habe ich gegen Christian Geyer gespielt. Nach dreieinhalb Stunden habe ich im dritten Satz 7:5 gewonnen. Es war eine Konditionsleistung. Meinen schönsten Sieg habe ich im Halbfinale der Badischen Meisterschaften gegen Mike Bauer erzielt. Das war mein bestes Match.

Schlagworte: Oliver Neuendorff, Boris Becker, Christian Geyer
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