Verfahren
Tonnenweise Münzgeld verschwunden - Entscheidung möglich
Fast eine Million Euro in Münzgeld einer Bank sind verschwunden. In einer Zivil-Klage verlangt sie Schadenersatz von einer Sicherheitsfirma. Nun steht die Entscheidung an.
dpa
Do, 20. Mär 2025, 4:00 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Heidenheim/Stuttgart (dpa/lsw) - Es ist schwer vorstellbar, aber Unbekannte sollen über Monate tonnenweise Münzgeld aus den Räumen einer Sicherheitsfirma gestohlen haben. Der Heidenheimer Volksbank fehlt Kleingeld im Wert von fast einer Million Euro. Vor einer Zivilkammer am Landgericht Stuttgart klagt die Bank auf Schadenersatz vom Sicherheitsunternehmen. Heute (12.00 Uhr) wird eine Entscheidung erwartet.
Was war passiert?
Das Geld war für die Bundesbank bestimmt und bei der Sicherheitsfirma zwischengelagert. Ähnlich wie bei einem Sparschwein sollte das Kleingeld in Containern gesammelt werden, um es dann auf das Konto der Bank einzuzahlen. So zumindest die Theorie.
Aus Sicht der Bank ist es aber gelungen, die Münzen von Mitte 2021 bis Mitte 2022 in den Räumen der Sicherheitsfirma zu stehlen. Das Kreditinstitut geht davon aus, dass vor allem Zwei-Euro-Münzen verschwunden sind. Nach Schätzung der Bank geht es um neun Tonnen Münzgeld. Zu Verfahrensbeginn vor wenigen Wochen war von fünf Tonnen die Rede. "Aus der Akte ergibt sich keine Angabe zum Gewicht der abhandengekommenen Münzen", erklärte ein Gerichtssprecher.
Wer hat die Münzen?
Wer für den Diebstahl verantwortlich ist, ist unklar. Der Sicherheitsfirma selbst ist das verschwundene Münzgeld laut Bank aufgefallen. Darüber habe sie dann die Volksbank informiert.
Laut Stuttgarter Staatsanwaltschaft wurde gegen zwei Mitarbeiter der Sicherheitsfirma ermittelt. Nach Angaben einer Sprecherin der Anklagebehörde geht es in dem Verfahren aber um eine Schadenssumme von etwa 1.000 Euro, die von der Firma weggekommen sein soll. Ein Zusammenhang zu dem verschwundenen Geld der Heidenheimer Volksbank habe sie nicht feststellen können, sagte die Sprecherin.
Bank versteht die Welt nicht mehr
"Ich kann mir keinen Reim darauf machen, wie das funktioniert haben soll", sagte Volksbank-Justiziar Axel Hauser der "Heidenheimer Zeitung". Er könne sich auch nicht erklären, was jemand mit so viel Kleingeld anfangen solle.
Vorstandschefin Elke Müller-Jordan erklärte dem Blatt, dass es wegen eines Versicherungswechsels bei der Sicherheitsfirma Probleme gebe. Weil man nicht sagen könne, wann genau das Kleingeld verschwunden sei, fühle sich keine Versicherung zuständig. Für die Bank stehe aber fest: "Es ist ja unser Geld und wir wollen es wieder haben".
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