Tierischer Spaß an Malerei
MENSCHEN VON NEBENAN: Die studierte Theatermalerin Julia Reygers gestaltet auch Fassaden.
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WIEHRE. Mut zur Farbe würde Freiburg mal ganz gut tun, dachte sich Julia Reygers und bemalte im vergangenen Sommer die Fassade des Hauses, in dem sie wohnt. Seit Juli schmücken tiefes Petrolblau und zwei große Krähen die Hausfront der Schwarzwaldstraße 121. Sie hofft, dass Fassaden-Streetart in Freiburg bald noch populärer wird. Die diplomierte Designerin und Theatermalerin Reygers zog 2006 nach Freiburg. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Physiotherapeuten Timo Waßerfuhr, hat die 34-Jährige eine zwei Monate alte Tochter.
Mit etwa 13 Jahren entdeckte Reygers die Malerei für sich, ein Schulausflug mit dem Kunstleistungskurs zum Malsaal des Stadttheaters in Münster beeinflusste ihre Berufswahl: Nach dem Abitur machte sie hier ein Praktikum. "Der Teamleiter des Malsaals hat mich während des Praktikums stets ermutigt, das Studium der Theatermalerei in Dresden aufzunehmen", berichtet sie: "Der Unterschied zu einer betrieblichen Ausbildung liegt bei diesem Studium darin, dass mehr Zeit für das Training von Malerei und Zeichnung zur Verfügung steht, da man ja noch nicht in den laufenden Theaterproduktionen mit anpacken muss."
In ihrer Diplomarbeit gestaltete die Absolventin, die Metal-Fan ist, das Bühnenhintergrundbild für die Rockband Dark Suns – in enger Zusammenarbeit mit den Musikern. "Sehr gerne würde ich solche Auftragsarbeiten auch in Zukunft nach der Babypause übernehmen", sagt Reygers, deren Homepage die Adresse http://www.farbküche.de hat.
Auch das Arbeiten im Freien, wie jüngst an der Hausfassade, habe ihr viel Spaß bereitet: "Nach drei Jahren der Diskussionen und nach mehreren Entwürfen stellte ich mich endlich im Juli, hochschwanger, auf das Gerüst." Ihr Nachbar Christian Bock habe alle technischen Vorarbeiten an der Fassade übernommen und ihr das Arbeitsfeld geebnet. Die Idee, die Fassade mit zwei überdimensionalen Krähen zu bemalen, kam Julia Reygers im Zusammenhang mit der Krähenplage, die immer wieder in den Medien thematisiert wird: "Krähen sind eigentlich sehr schöne, elegante und intelligente Vögel, deswegen hatte dieser Entwurf auch das Rennen letztendlich gemacht. Als ich dann auf dem Gerüst stand, sprachen mich viele Menschen an. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen, man verfolgte mit Neugierde die Entwicklung und die Fortschritte an der Fassade – ein ganz großer Unterschied zur der abgeschiedenen Arbeit alleine im Atelier."
In ihrer Freizeit genießt die junge Mutter Wanderungen und Rockkonzerte, die größte Leidenschaft der Familie ist jedoch das Reisen. "Während unserer einjährigen Rucksackreise durch Lateinamerika habe ich das bunte und wilde Leben dort sehr genossen", berichtet Julia Reygers, "es war ein ganz anderes Flair, das für viele Eindrücke und Erlebnisse gesorgt und auch meine Arbeit als Künstlerin nachhaltig beeinflusst hat."
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