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Azubi-Leben

Theorie und Praxis in der Ausbildung – Was lernt man in der Berufsschule?

  • Lisa P.

  • Mo, 28. März 2022, 10:21 Uhr
    Azubi-Leben

     

Zwischen Betrieb und Büchern – Wie ist es, wenn man die praktische Arbeit mit der schulischen Ausbildung verbindet?

Das zweite Lehrjahr am ersten Schultag in der Berufsschule.  | Foto: Yannick G.
Das zweite Lehrjahr am ersten Schultag in der Berufsschule. Foto: Yannick G.
Während der Ausbildungszeit lernt man, sich in der Arbeitswelt zurechtzufinden und zunehmend herausforderndere Aufgaben zu meistern. Als Medienkaufmann (m/w/d) bei BZ.medien besucht man ab dem 2. Lehrjahr die Berufsschule. Im 1. Lehrjahr kann man sich komplett auf die Aufgaben im Betrieb und die verschiedenen anderen Projekte, wie beispielsweise die Praktikantenbetreuung, fokussieren. Dadurch hat man genügend Zeit, sich in der Arbeitswelt einzufinden. Doch auch wenn man von den Abteilungen viel lernt und immer eigenständiger arbeiten kann muss man sich dennoch ein grundlegendes Verständnis in manchen Bereichen erarbeiten, die einem später im Beruf weiterhelfen. Dafür ist die Berufsschule da. Als Azubi im 1. Lehrjahr scheint die Berufsschule allerdings noch weit weg zu sein – aber ab dem 2. Lehrjahr wird sie Realität.
Doch was genau lernt man in der Berufsschule als Medienkaufmann(m/w/d)?

Um einen Einblick zu erhalten, wurden Carina H. und Leonie W. aus dem zweiten Lehrjahr interviewt.

Hallo Carina, hallo Leonie. Schön, dass ihr euch Zeit genommen habt.
Vielleicht kann eine am Anfang kurz erzählen, wie der erster Tag in der Berufsschule war.


Carina: "Mein erster Tag in der Berufsschule war ziemlich anstrengend – wie erste Tage meistens sind. Bei jedem Lehrer gab es eine Vorstellungsrunde. Es wurde auch viel Infomaterial verteilt, dann wurde viel besprochen und unsere Klassenlehrerin hat sich vorgestellt."

Was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen einer "normalen Schule" und einer Berufsschule?

Carina: "Die Berufsschule unterscheidet sich am meisten von der "normalen Schule" durch die Fächer. Man lernt sehr berufsbezogene Inhalte, es gibt kein Mathe mehr (zum Glück), sondern BWL/Rechnungswesen als Fach, wo uns Steuer, Buchungssätze, Kredite usw. beigebracht werden. Man bekommt die Inhalte vermittelt, die auf den Ausbildungsberuf zugeschnitten sind und Theorie und Praxis verbinden."

Welche Fächer hast du genau in der Berufsschule und kommen noch weitere Fächer im 3. Lehrjahr dazu?

Carina: "Ob noch welche dazukommen weiß ich gar nicht, aber ich denke, eher nicht. Ich habe Betriebswirtschaft, Gesamtwirtschaft, Steuerung und Kontrolle, dann Deutsch und Englisch und Gemeinschaftskunde."

Und wie hilft dir das Gelernte aus den jeweiligen Fächern bei deiner Arbeit im Betrieb?

Carina: "Ich denke, man lernt mit der Zeit, die Hintergründe der Betriebsstrukturen: einen neuen Lieferanten zu suchen, Angebote zu filtern, Rechnungen zu bezahlen. Man würde manchmal nicht denken, was tatsächlich aus Sicht eines Betriebes dahintersteckt. In der Schule bekommt man die Theorie, die man in der Praxis anwendet."

Was sagst du dazu, Leonie?

Leonie: "Also ich sehe es genauso wie Carina. Die Schule bringt einem die Hintergründe des Führens einer solch großen Firma und auch einige, wie ich finde, wichtige Gesetzesgrundlagen bezüglich unserer Ausbildungsberufe bei, die man in der Form vorher nicht kannte. Das gefällt mir besonders gut an einer Ausbildung; das erlernte Wissen kann direkt in die Praxis umgesetzt werden und andersherum genauso!"

Wie sieht es denn andersherum aus?

Leonie: "Andersherum hat uns das erste Lehrjahr, in dem wir nur praktische Berufserfahrung sammeln konnten, bereits Einiges über die später in der Schule relevanten Themen gelehrt. Das bezieht sich auch auf die verschiedenen Zeitungs- und Anzeigenformate, die ich vor Beginn der Berufsschule bereits kennengelernt hatte."

Carina: "Genau! Ich wusste zum Beispiel von meiner Zeit in der Anzeigenabteilung, wie man den Preis einer Anzeige berechnet, das wäre sonst Neuland gewesen, als wir in Betriebswirtschaft damit begonnen haben."

Das hört sich sehr interessant an. Kommt man denn trotzdem ohne spezielle Vorkenntnisse in den Fächern gut mit oder sollte man sich vorher über bestimmte Themen informieren?

Carina: "In unserer Klasse kommen alle sehr gut mit, egal welchen Abschluss oder welche Berufslaufbahn man vorher hatte. Die Lehrer halten ein strammes Tempo ein, aber wir arbeiten alle gut mit, es gibt keinen Schüler, der vollkommen abdriftet. Darauf achten auch die Lehrer."

Wie sieht es mit den Prüfungen aus? Wie viele gibt es und wie viel Zeit sollte man in der Woche zum Lernen einplanen?

Carina: "Generell schreibt man in jedem Fach 2 Arbeiten pro Schuljahr. Eine pro Halbjahr also. Und es gibt eine Note für Projektkompetenz. Dazu kommt noch die Zwischenprüfung, die wir allerdings noch nicht hatten. Wie viel ich dafür lernen muss kann ich noch nicht sagen, das hängt davon ab, was die Lehrer uns dazu noch sagen werden. Ich war zum Glück schon immer jemand, der wenig lernen musste. Generell kann man eigentlich sagen, dass man je nach Menge des Lernstoffs 3-5 Tage vor einer Arbeit anfangen sollte. Ich schreibe gern Lernzettel am Computer und fasse alle Inhalte zusammen. Dadurch geht man eigentlich genau alle Blätter durch und prägt sich beim Schreiben schon viel ein."

Man sieht also, die Berufsschule bietet die nötigen theoretischen Grundlagen, um im Betrieb zurechtzukommen. Man kommt auch ohne Vorkenntnisse mit und wird in der Berufsschule gut aufgenommen und betreut. Während der Ausbildungszeit geht es darum, eine gute Balance zu finden, da die Ausbildung mit den Projekten und Aufgaben in Verbindung mit der Berufsschule eine gute Planung voraussetzt – aber eines steht fest: Die Ausbildungszeit wird einem viel Spaß machen!

Ressort: Azubi-Leben

Dossier: Azubi-Leben

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